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Erfolg mit "Smart Clothing"

Ein Kopfkissen mit integrierter Freisprecheinrichtung für das Handy und ein T-Shirt als Fernbedienung für den MP3-Player: Das sind keine Requisiten aus einem Science-Fiction-Film.

Es handelt sich um Wiener Technologie, die ab Mitte März bei der Computermesse CeBIT in Hannover zu sehen ist. Mit ihren intelligenten und funktionalen High-Tech-Textilien („Smart Clothing“) sind das Unternehmen „Urban Tool“ und die Designfirma „Lösungsmittel“ seit drei Jahren weltweit erfolgreich.

Der neueste Clou der österreichischen Entwickler ist das „perCushion“, ein etwas größerer, Bananen-förmiger Polster aus Baumwolle mit integriertem Mikrofon, Lautsprecher und Akku. Über Bluetooth nimmt das Kissen Kontakt zum Mobiltelefon auf und fungiert als bequeme Freisprecheinrichtung oder als Schlafzimmer-geeigneter Handywecker. „Man muss so das Telefon nicht mehr ans Ohr drücken, wie den ganzen Tag über im Büro, sondern kann es sich zu Hause am Sofa gemütlich machen“, erklärte ein „Urban Tool“-Mitarbeiter der APA.

Mit dem „perCushion“ wollen die Entwickler „Nähe, Wärme und Emotionalität“ in die kühle Mobil-Kommunikation zurückbringen. Pünktlich zur CeBIT 2008 soll der intelligente Polster auf den Markt kommen – zu einem Preis von 220 bis 260 Euro, so der Mitarbeiter.

Bereits ab Mai erhältlich ist hingegen der „grooveRider“ von „Urban Tool“, eine textile Fernbedienung für den iPod auf einem T-Shirt. Beim Sport kann man den MP3-Player in einer Tasche des knapp 140 Euro teuren Kleidungsstücks verschwinden lassen – „man muss den iPod nicht herausholen, um zum nächsten Song weiterschalten oder lauter drehen zu können“, erklärte der Designer. Das Gerät wird über die Stoff-Tastatur gesteuert.

Superstars wie Christina Aguilera, Lionel Richie und Beyonce Knowles testen die Wiener Technologie bereits seit der Grammy-Verleihung Mitte Februar. Im Geschenkkorb, den die Musikgrößen heuer überreicht bekamen, befand sich unter anderem der „sportHolster“ von „Urban Tool“, eine Art Umhängetasche in dem beim Trainieren etwa Handy, Schlüssel und Musik-Player bequem Platz finden.

Großen Anklang finden die österreichischen Entwicklungen bereits in Asien: In Japan, Süd-Korea und Taiwan setze man die smarte Kleidung „sehr stark“ ab, so der Mitarbeiter. Deutschland und Italien gehören in Europa zu den Hauptmärkten. Die Nachfrage aus Österreich habe im vergangenen Jahr angezogen. Vor allem seitdem die High-Tech-Mode auch in heimischen Elektronikhandelsketten erhältlich sei. Nun habe man eine Expansion nach Kanada und in die USA vor.

Mit seinen funktionalen Produkten wolle das Unternehmen „mehr Lebensqualität in Beruf, Alltag, Freizeit und Sport“ schaffen. Entstanden sei diese Philosophie „aus der Not“, erzählte der Designer. Der Ehemann der Geschäftsführerin wollte Geldbörse, Schlüssel und Handy nicht ständig in den Hosentaschen aufbewahren – die Idee zum „Holster“ war geboren.

Zu den jüngsten Entwicklungen von „Urban Tool“ und „Lösungsmittel“ gehört auch eine High-Tech-Weste, die für Laufschuh-Käufer das passende Modell findet. Eine Fuß-Manschette misst die Lauf- und Abrolleigenschaften und schickt die Daten kabellos an die Weste, wo das Ergebnis auf einen Display ablesbar ist. Neben „Smart Clothing“ beschäftigen sich die Wiener auch mit Orientierungsdesign, also Leitsystemen, die in großen Gebäuden – etwa im Wiener Rathaus, im Museumsquartier oder der Gasometer City – den Weg weisen.

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