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"Erfahrung kann man nicht ersetzen": So bereitet sich das ÖFB-Team auf den ersten EM-Test vor

Karim Onisiwo (l.) und Martin Hinteregger beim Infight im Orihuela.
Karim Onisiwo (l.) und Martin Hinteregger beim Infight im Orihuela. ©APA/Robert Jäger
Das österreichische Nationalteam trainiert bis Sonntag in Spanien, kommenden Dienstag folgt das Match gegen die Schweiz. Die Erwartungshaltung ist auch innerhalb der Mannschaft hoch.
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Das österreichische Nationalteam hat am Dienstag endgültig die gezielte Vorbereitung auf die EM im Sommer in Frankreich aufgenommen. Ihre erste Trainingseinheit des Teamcamps in Orihuela an der spanischen Costa Blanca absolvierte die ÖFB-Auswahl bei strahlendem Sonnenschein und fast 25 Grad.

Teamchef Marcel Koller begrüßte 22 seiner 23 Kaderspieler auf dem Platz. Einzig Goalgetter Marc Janko erhielt wegen leichter Rückenbeschwerden eine individuelle Behandlung. Die zuletzt blessierten Christian Fuchs und Julian Baumgartlinger absolvierten ein leicht reduziertes Reha-Programm, sollen aber demnächst ebenfalls voll ins Mannschafstraining einsteigen können.

“Wir wissen, mit diesem Trainingslager ist definitiv die Vorbereitung auf die EM losgegangen”, erklärte Mainz-Legionär Baumgartlinger. Und damit auch der Kampf um die 23 Kaderplätze. Baumgartlinger: “Die Konkurrenz hat sich noch einmal erhöht. Aber es ist eine positive Konkurrenz. Jeder weiß, dass wir alle davon profitieren, wenn wir uns gegenseitig pushen.”

Vier Neue auf dem Prüfstand

In dieser Woche erhalten mit Torhüter Andreas Lukse, Mittelfeldspieler Robert Gucher sowie den Offensivkräfte Florian Kainz und Karim Onisiwo vier Neulinge die Chance, sich zu empfehlen. Sieben Trainings hat Koller bis Samstag angesetzt, Sonntagmittag erfolgt die Rückreise nach Wien. Gearbeitet wird an taktischen Details und auch an Standardsituationen.

“Bei einer EM sind es in der Gruppe nur drei Spiele. Da ist es sehr, sehr wichtig, dass man keine Gegentore bekommt. Das muss nach wie vor unsere Basis sein”, meinte Baumgartlinger. Für den Großteil der Mannschaft wird es das erste große Turnier. “Erfahrung kann man nicht ersetzen. Umso besser müssen wir vorbereitet sein – physisch, aber auch mental und taktisch.”

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Posted by Das Nationalteam on Dienstag, 10. November 2015

Der Grundstein wird an der spanischen Mittelmeerküste gelegt. Bereits im November 2013 hatte die ÖFB-Auswahl ihre Zelte im Real Club de Golf Campoamor in Orihuela aufgeschlagen. Seit damals ging nur ein einziges von 17 Länderspielen verloren – Ende des vergangenen Jahres gegen Rekordweltmeister Brasilien (1:2).

Schweiz als erster Testpartner in der EM-Vorbereitung

Das Länderspieljahr 2015 soll ungeschlagen beendet werden. Zum Abschluss geht es nächsten Dienstag (20:45 Uhr, live auf ORF eins) in Wien gegen die Schweiz. “Jeder Test ist wichtig. Das ist ein sehr guter Gegner, der uns fordern wird”, sagte Baumgartlinger. “Die Schweiz ist absolut ein Gegner mit EM-Qualität”, ergänzte Rechtsverteidiger Florian Klein, der am Spieltag seinen 29. Geburtstag feiert.

Der Fokus richtet sich aber bereits zusehends auf die EM. “Es ist wichtig, dass wir die nächsten Monate nicht nur davon reden, was wir geschafft haben. Wir müssen uns auf unsere neue Aufgabe konzentrieren”, betonte Klein. “Das Turnier beginnt bei null. Da können wir uns von der Qualifikation und von unserem Lauf nichts kaufen.”

Zielsetzung Achtelfinale

Erstes Ziel ist das Überstehen der Gruppenphase. “Wir fahren nicht hin, um zu sagen, wir sind dabei. Dafür haben wir zu viel aufgebaut in den letzten Jahren”, erinnerte Klein. Die Auslosung erfolgt am 12. Dezember in Paris. Selbstvertrauen ist bei der Nummer zehn der FIFA-Weltrangliste mittlerweile vorhanden. Klein: “Selbst wenn wir eine schwere Gruppe bekommen sollten, haben wir eine Chance.”

Auf den Lorbeeren der Vergangenheit will sich niemand ausruhen – auch die Spieler nicht. “Keiner will den Platz, den er sich erarbeitet hat, verlieren. Daher gibt jeder in jedem Training alles”, erklärte Mittelfeldmann Stefan Ilsanker, der zudem den gemeinschaftlichen Faktor des Camps betonte. “Für den Teamgeist ist es wichtig, dass wir einmal länger ohne Druck zusammen sind.”

Die Atmosphäre wirkt konzentriert, aber gelöst. Die Strecke von ihren Quartieren zum Trainingsplatz legt die Mannschaft täglich in Golf-Karts zurück. An einem davon saß der Teamchef am Dienstag persönlich hinter dem Lenkrad. “Wir sind aber nicht hierhergekommen, um Golf zu spielen, sondern um uns gut vorzubereiten”, versicherte Klein. Nicht nur auf die Schweiz, sondern auch auf die EM.

(APA, Red.)

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