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Erde - Kritik und Trailer zum Film

Jeden Tag werden durch Menschenhand 156 Millionen Tonnen Erde bewegt, der Mensch so zum gleichsam geologischen Faktor. Dieses stete Bestreben, sich den eigenen Heimatplaneten Untertan zu machen, betrachtet der Wiener Filmemacher Nikolaus Geyrhalter in seinem neuen Dokumentarfilm "Erde".

Der 47-jährige Regisseur, der auch bei dieser Arbeit wieder die Kamera führte, setzt dabei in seiner typischen Handschrift erst in zweiter Linie auf das gesprochene Wort, sondern stattdessen auf die Kraft der Bilder. In großen, symmetrischen Tableaus aus der Zentralperspektive zeigt Geyrhalter Minen und Steinbrüche, Großbaustellen und Kohleabbaugebiete.

Erde: Kurzinhalt zum Film

Straffe Kapiteleinteilungen führen stets aus der strengen, optisch beeindruckenden Obersicht zum Bau des Brenner Basistunnels, zu den Marmorsteinbrüchen von Carrara oder das mit Atommüll verseuchte deutsche Salzbergwerk Asse. In Kalifornien werden für ein riesiges Stadtentwicklungsgebiet die Berge planiert, während man in der spanischen Kupfermine Rio Tinto schon seit der Römerzeit nach Rohstoffen gräbt.

Erde: Die Kritik

Die langen Einstellungen, die einen Eindruck von den gigantischen Unternehmungen geben, werden unterbrochen von Interviews mit Bauarbeitern oder Geologen, die über ihr Tun philosophieren. Manche bekunden, nur widerwillig die Natur zu zerstören, andere sehen ihr Werk als Teil des ewigen Kampfes zwischen Mensch und Natur.

“Ein Mensch schafft das nicht – dafür braucht es viele”, so der kalifornische Bauleiter Trent Wells. Der Carrara-Arbeiter Franscesco Muscolini indes ist vom Adrenalinkick begeistert, den der gefährliche Job mit sich bringt.

Und doch: So philosophisch und reflektiert viele der Gespräche sind, die Geyrhalter mit seinem Gegenüber geführt hat – im wesentlichen bleibt “Erde” doch eine Symphonie des Drecks, eine Poesie der Erde.

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(APA/Red)

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