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Entspannung und Aufräumarbeiten

Mit dem Rückgang der Jahrhundertflut hat in den Katastrophengebieten am Montag die Rückkehr zur Normalität begonnen: Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren.

In Teilen Sachsen-Anhalts, Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns wurde der Katastrophenalarm aufgehoben. In den zuletzt stark betroffenen Elbabschnitten Mecklenburgs und Niedersachsens fielen die Wasserstände deutlich. Vielerorts wurden die umfangreichen Aufräumarbeiten verstärkt. In Sachsen wurde dabei ein weiteres Todesopfer entdeckt, es ist das 21.

In Niedersachsen blieb die Lage nach Angaben des zentralen Einsatzstabes in Lüneburg gespannt. Die höchste Alarmstufe wurde deshalb bis zum frühen Abend beibeihalten. Wegen der sinkenden Pegel würden aber die Sandsäcke von der Deichkrone an den Deichfuß verlegt, sagte ein Sprecher. Auch in den schleswig-holsteinischen Hochwassergebieten konzentrierten sich die Helfer auf den Abbau der Sandsäcke. Allein in Geesthacht an der Elbe wurden 400.000 Sandsäcke von Bundeswehrsoldaten verladen.

Im mecklenburgischen Landkreis Ludwigslust wurde der Katastrophenalarm auf die Gemeinden am Elbufer eingeschränkt, nachdem das Wasser unter die Sechs-Meter-Marke gesunken war. Zum Teil konnten Evakuierte in ihre Häuser zurückkehren, die meisten Schulen nahmen den Unterricht wieder auf. Mit völliger Entwarnung sei aber wegen der stark strapazierten Deiche erst in einigen Tagen zu rechnen, hieß es.

In der brandenburgischen Prignitz konnten seit Sonntagabend insgesamt 3.000 Einwohner in ihre Häuser zurückkehren. Das Wasser ging stündlich um 1,5 Zentimeter zurück. Die 1.200 Soldaten in der Region begannen an einigen Stellen mit dem Rückbau der Sandsack-Deiche. Auch die Elbbrücke in Wittenberge und die meisten Straßen in Flussnähe sind wieder befahrbar. In Perleberg begann am Montag der reguläre Schulbetrieb.

In Sachsen-Anhalt wurde der Katastrophenalarm in Magdeburg aufgehoben. An den Deichen um die Hauptstadt gebe es keine Problemstellen mehr, hieß es aus dem Rathaus. Auch dem Wörlitzer Gartenreich, das auf der UNESCO-Welterbeliste steht, drohte keine Gefahr mehr.

Unterdessen begannen die Arbeiten zum Wiederaufbau der teilweise stark zerstörten Infrastruktur. Nach Angaben des Magdeburger Verkehrsministers Karl-Heinz Daehre sollen die wichtigsten Bundesstraßen in zwei Wochen wieder befahrbar sein. Die Schäden im Straßennetz des Landes bezifferte der Minister auf rund 55 Millionen Euro. Nach ersten Schätzungen kosten Instandsetzung und Sanierung der gesamten Infrastruktur bis zu 1,5 Millionen Euro. Im Landkreis Wittenberg wurden im Rahmen der Soforthilfe nach Angaben des Landratsamtes bisher 2,3 Millionen Euro Soforthilfe an etwa 5.000 Betroffene ausgezahlt.

Auch in Sachsen begannen tausende Helfer die Reparatur an Deichen und Dämmen. Wie das Dresdener Innenministerium mitteilte, wurde dabei in der Müglitz bei Dohna südlich von Dresden die Leiche einer Frau unter einem Baumstamm gefunden. Sie konnte zunächst nicht identifiziert werden. Die acht in Sachsen während der Flut evakuierten Krankenhäuser nahmen ihre Arbeit wieder auf. Nach Angaben des Innenministeriums konnten mehrere tausend Menschen nach wie vor nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Fernzüge konnten nicht nach Dresden gelangen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte unterdessen vor neuerlichen Unwettern. In Baden-Württemberg drohen laut DWD am Nachmittag und am Abend heftige Gewitter mit Hagel, Blitzschlag und Regenmengen von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter.

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