Engerlingjahr 2025: Gefahr für Wiesen und Weiden

Die Entwicklung der Maikäfer folgt einem klaren Rhythmus: Auf das Flugjahr – zuletzt 2024 – folgt 2025 das sogenannte Hauptfraßjahr. In diesem zweiten Larvenjahr erreichen Engerlinge ihre größte Masse und richten besonders große Wurzelschäden an. Die Schadschwelle liegt bereits bei 20 bis 25 Engerlingen pro Quadratmeter.
Schadensmeldungen verzögert – aber deutlich
Obwohl es im Sommer 2024 zunächst ruhig blieb, häuften sich ab Mitte September die Hinweise auf Engerlinge. Besonders Betriebe im Grünlandbereich meldeten befallene Flächen. Diese Erfahrungen zeigen: Der Schaden zeigt sich oft mit zeitlicher Verzögerung – umso wichtiger ist die rechtzeitige Kontrolle im Folgejahr.
2025: Engerlinge wandern wieder nach oben
Mit steigenden Temperaturen ab April beginnen die Engerlinge aus tieferen Bodenschichten in Richtung Oberfläche zu wandern. Ab Ende Mai ist dieser Prozess abgeschlossen – dann ist der ideale Zeitpunkt für eine systematische Befallserhebung.
So funktioniert die Engerling-Kontrolle:
- Grasnarbe an mehreren Stellen auf ca. 25×25 cm öffnen
- Engerlinge zählen
- Ergebnis mit 16 multiplizieren → Engerlinge pro m²
Ab einem Wert über 20–25 Käferlarven/m² ist eine Regulierung zu empfehlen.

Trockenheit als Risikofaktor
Trockenperioden verstärken das Schadpotenzial erheblich: Bei geringer Bodenfeuchtigkeit können Pflanzen Wurzelschäden schlechter kompensieren. Fraßschäden durch Engerlinge werden in solchen Fällen oft fälschlich als reine Trockenheit interpretiert.
Maßnahmen zur Regulierung
- Mechanische Regulierung: ab Ende Mai mit Kreiselgrubber oder Kreiselegge – besonders wirksam bei gut befahrbaren Flächen.
- Biologische Präparate: Einsatz von Bodenpilzen möglich (z. B. Beauveria brongniartii), unter Einhaltung der Bestimmungen des Pflanzenschutzmittelregisters.
- Vorbeugung: Dichtes, vitales Grünland ist für Maikäferweibchen zur Eiablage weniger attraktiv – ein aktives Grünlandmanagement kann langfristig schützen.

Schadschwelle: Ab 20–25 Maikäfer-Engerlingen pro Quadratmeter besteht akuter Handlungsbedarf. Schäden im Grünland können dann massiv ausfallen.
Kontrolle: Grasnarbe auf ca. 25×25 cm freilegen, Engerlinge zählen, Ergebnis mit 16 multiplizieren = Engerlinge/m²
Bekämpfung:
- Mechanische Bodenbearbeitung ab Ende Mai (z. B. Kreiselgrubber)
- Biologische Präparate auf Pilzbasis (z. B. Beauveria brongniartii) nach BAES-Vorgaben
- Vorbeugung durch vitale, dichte Grasnarbe
Kurioser Rückblick: Freibadkarte gegen Käfer
Bereits im Mai 2024 machte die Gemeinde Gaschurn-Partenen im Montafon mit einer ungewöhnlichen Aktion Schlagzeilen: Wer einen Fünf-Liter-Eimer voller Maikäfer zur Abfallsammelstelle brachte, erhielt als Belohnung eine Freikarte für das Freibad. Die Maßnahme sollte helfen, die Maikäferplage in den Griff zu bekommen – denn in den Abendstunden waren die Tiere im Tal zur echten Belastung geworden. Ziel war es, durch aktives Absammeln die Eiablage der Käfer zu verhindern und so die Zahl der Engerlinge für das Folgejahr zu reduzieren.
Maikäferarten in Mitteleuropa: Feldmaikäfer (Melolontha melolontha), Waldmaikäfer (M. hippocastani), seltener M. pectoralis
Flugzeit: Je nach Region ab Mitte April bis Juni, vor allem in den Abendstunden aktiv
Entwicklungszyklus: 3–4 Jahre vom Ei bis zum Käfer (Ei → Engerling → Puppe → Käfer)
Hauptfraßjahr: 1 Jahr nach dem Flugjahr – Engerlinge im 2. Larvenjahr verursachen größten Wurzelschaden
Schadschwelle im Grünland: Ab 20–25 Engerlingen/m² besteht Handlungsbedarf
Bekämpfung: Absammeln, mechanische Bodenbearbeitung, biologische Mittel (z. B. Pilzpräparate), Schutznetze
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