FELDKIRCH Eine packende Vorlesung des Historikers Dr. Harald Walser über das Leben und Wirken der unscheinbaren Krankenschwester Maria Stromberger, die vielen Häftlingen im Konzentrationslager Auschwitz das Leben rettete, war die jüngste Veranstaltung in der Vortragsreihe „Wissen fürs Leben“ der Arbeiterkammer Vorarlberg.
Als Organisator der Vortragsreihe nannte Dr. Franz Josef Köb Maria Stromberger eine „tapfere, mutige und heldenhafte“ Frau, deren gelebte Mitmenschlichkeit ein leuchtendes Beispiel sei. Mitten in der Hölle von Auschwitz habe sie die Menschlichkeit hochgehalten.
Minutiöse Erforschung
Der Historiker Dr. Harald Walser hat das Leben von Maria Stromberger minutiös erforscht und damit dem Vergessen entrissen. Ihre Lebensgeschichte ist auch mit Vorarlberg verbunden und ein einmaliges Beispiel des Widerstands gegen das unmenschliche und mörderische Unrechtsregime des Nationalsozialismus. Die aus Kärnten stammende Bregenzer Krankenschwester wurde im Sanatorium Mehrerau ausgebildet und hat sich 1942 freiwillig für den Dienst im Konzentrationslager Auschwitz gemeldet, wo sie vielen Häftlingen das Leben rettete. Zudem war sie aktives Mitglied des Widerstands im Lager.
Auschwitz nie vergessen
Insbesondere dabei, Informationen über den Massenmord des Vernichtungslagers nach außen dringen zu lassen, leistete die Schwester als „Meldegängerin“ einen wichtigen Beitrag. Das Kriegsende erlebte Stromberger in Bregenz, wo sie sich von den Geschehnissen in Auschwitz nie ganz erholte. Irrigerweise wurde nach Kriegsende nach Stromberger als Verbrecherin gefahndet, sie landete im NS-Anhaltelager Brederis, wo sie sich „mitten unter Nazis“ befand, dabei war sie aktives Mitglied des Widerstands. Unter Lebensgefahr half sie Auschwitz-Häftlingen mit Lebensmitteln und Medikamenten. Nach dem Kriegsende sagte sie gegen den KZ-Kommandanten Rudolf Höß aus.
Bescheidene Gedenkkultur
Zwei Gedenktafeln in den Klöstern Mehrerau und Wernberg sowie ein Weg in Bregenz sind alles, was an die Krankenschwester Maria Stromberger erinnert. Selbst ihr Grab existiert nicht mehr. Walser engagiert sich weiter gegen das Vergessen. Köb bedankte sich für die so zahlreich angemeldeten Gäste trotz der akuten Corona-Pandemie. HE
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