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Energy Drinks - Kaffee der jungen Generation

Eine Dose Red Bull enthält soviel Koffein wie eine Tasse Kaffee .

Als “Kaffee einer neuen Generation” bezeichnet die Ernährungswissenschaftlerin Stephanie Cote von der Universität Montreal http://www.umontreal.ca Energy-Drinks, die in den 15 vergangenen Jahren besonders bei Jugendlichen große Beliebtheit erlangt haben. Beide Produkte enthielten Zucker und Koffein und hätten negativen Einfluss auf die Gesundheit, so Cote. Während in der Schweiz und anderswo um ein Verbot der energiespendenden In-Getränke an Schulen diskutiert wird, schaffte Red Bull als größter Branchenvertreter in den vergangenen Jahren jeweils zweistellige Zuwächse und verkaufte im Vorjahr weltweit vier Mrd. Dosen.

Vergleiche zwischen den beiden Getränken sind nicht aus der Luft gegriffen. “Bei entsprechender Dosis versetzen Energy-Drinks wie auch Kaffee den Körper in einen Zustand, der nicht den eigenen Energiereserven entspricht”, sagt Ulla Klein, Ernährungsphysiologin an der TU München http://www.wzw.tum.de , im pressetext-Interview. Dabei sei der erhoffte Aufputscheffekt kurzfristig und würde bloß den Eindruck vermitteln, mehr Energie zur Verfügung zu stellen. Das Koffein einer Viertelliterdose entspricht mit 80 Gramm etwa dem einer Kaffeetasse. Beide Getränke könnten laut Klein als Droge und Gift eingestuft werden, vorausgesetzt der Genuss erfolge regelmäßig. Bei den Energy-Drinks sei allerdings kaum vom Genießen die Rede. “Der Zweck des Aufputschens steht im Vordergrund. Den Vergleich mit einer gemütlichen Tasse Kaffee können Energy-Drinks in dieser Hinsicht also nicht aufnehmen”, so Klein.

Von der Beliebtheit der Energy-Drinks schließt die Münchner Ernährungsphysiologin auf ein Gesellschaftsproblem. “Der Zwang zu ständiger Leistung steigt, und auch in der Schule wird immer mehr verlangt. Das führt dazu, dass sogar schon Kinder anfangen, Energy-Drinks als Mittel gegen Müdigkeit zu sehen.” Für die kindliche Entwicklung sei dies bedenklich, betont Klein. “Da Energy-Drinks das vegetative Nervensystem ankurbeln, verstärken sie Hyperaktivität und machen Kinder zappelig und nervös. Bis Körper und Nervensystem in der Pubertät voll ausreifen, sollte man davon die Finger lassen.” Seitens der Getränkehersteller stimmt man dieser Ansicht zu. “Red Bull kann ab jenem Alter getrunken werden, ab dem Kaffee oder andere koffeinhältige Getränke konsumiert werden”, sagt Claudia Memminger, Pressesprecherin von Red Bull Deutschland http://www.redbull.de, gegenüber pressetext. Kindern und Koffein-empfindlichen Personen sei Red Bull nicht zu empfehlen, zudem solle die täglich zu sich genommene Menge höchstens dem üblichen Koffeinkonsum entsprechen.

Statt regelmäßigem Aufputschen empfiehlt Klein, sich auszuschlafen. “Sich einmal ein paar Nachtstunden mit Energy-Drinks wach zu halten, ist unbedenklich. Auf Dauer wird es jedoch kritisch, denn der übertriebene Zustand durch ständiges Pseudo-Wachhalten führt dazu, dass der Körper irgendwann einmal viel tiefer stürzt.” So eindringlich die Warnungen auch sind, so wenig werden sie die steigende Nachfrage beeinträchtigen. “Besonders in bürgerlichen Gesellschaften will der Mensch immer wieder etwas Neues haben”, deutet Hasso Spode, Kulturhistoriker an der Freien Universität Berlin http://www.fu-berlin.de, im pressetext-Interview die Beliebtheit der Energy-Drinks. Taurin als mythischer Inhaltsstoff hätte einen derartigen neuen Akzent gesetzt, der zu einer baldigen Etablierung am Getränkemarkt verhelfen würde.

Quelle: pressetext.deutschland

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