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Empfohlene Fleisch-Jahresmenge bis Donnerstag schon aufgegessen

Die EAT-Lancet Kommission, eine Vereinigung internationaler Wissenschafterinnen und Wissenschafter, empfiehlt einen maximalen jährlichen Konsum von 15,7 Kilogramm.
Die EAT-Lancet Kommission, eine Vereinigung internationaler Wissenschafterinnen und Wissenschafter, empfiehlt einen maximalen jährlichen Konsum von 15,7 Kilogramm. ©Canva (Symbolbild)
An diesem Donnerstag (10. April) werden die Menschen in Österreich die gesamte empfohlene Jahresmenge an Fleisch bereits aufgegessen haben. Darauf machte die Tierschutzorganisation Vier Pfoten am Dienstag aufmerksam.

Der sogenannte "Meat Exhaustion Day" ist der Tag, an dem der maximal empfohlene Fleischkonsum pro Jahr unter Berücksichtigung der Gesundheit des Menschen und der Erde überschritten wird.

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Spitzenreiter im deutschsprachigen Raum

Im deutschsprachigen Raum bedeute das den Spitzenplatz: Deutschland isst knapp 52 Kilogramm Fleisch pro Kopf und Jahr, die Schweiz knapp 46 Kilogramm, in Österreich wurden laut Daten aus 2023 hingegen sogar 57,6 Kilo verdrückt.

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Österreicher essen mehr als dreimal so viel Fleisch als empfohlen

Die EAT-Lancet Kommission, eine Vereinigung internationaler Wissenschafterinnen und Wissenschafter, empfiehlt einen maximalen jährlichen Konsum von 15,7 Kilogramm. Darauf basierend werden "Herr und Frau Österreicher" die angeratene Jahresmenge, also den "Meat Exhaustion Day", laut Berechnungen der Vier Pfoten mit diesem Donnerstag erreichen. Auf die Woche umgelegt essen die Menschen hierzulande mehr als 1,1 Kilogramm Fleisch pro Kopf - umgerechnet wären das mehr als sieben Schnitzel.

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Zuletzt sei der Fleischkonsum zwar leicht zurückgegangen - 2022 seien es 58,6 Kilo gewesen. Wenn die Reduktion weiter so langsam verlaufe, werde die empfohlene Menge von 15,7 Kilo aber erst in 88 Jahren, nämlich 2113, erreicht, so die NGO. "Wir liegen mit unserem Fleischkonsum fast doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt, der nur 33,8 Kilogramm beträgt", kritisierte Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck, die auf Tierleid durch Massenproduktion sowie Ressourcenverschwendung, hohen CO2-Ausstoß und den Abbau des Regenwalds für Futtermittel verwies. Zudem leide die eigene Gesundheit "massiv unter diesen Fleisch-Exzessen".

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106 Millionen Tiere jährlich geschlachtet

Jedes Jahr werden in Österreich im Durchschnitt mehr als 106 Millionen Tiere für den menschlichen Verzehr geschlachtet. Eine der Ursachen für den hohen Konsum sehen die Tierschützer in Rabatten auf Fleischwaren. Seit 2005 habe sich der Aktionsanteil in den Supermärkten verdoppelt, fast 50 Prozent des Fleischs werde rabattiert gekauft. Die Vier Pfoten fordern einen Stopp der Rabattaktionen sowie eine transparente Kennzeichnung tierischer Lebensmittel nach Haltungsform und Herkunft in Handel und Gastronomie.

(APA)

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