Götzis Ein wahres Sprach- und Klangfeuerwerk gab es am Freitag beim Slam Ambach in der Kulturbühne. Vor knapp 200 Gästen präsentierten junge Menschen ihre Texte im Wettstreit. Veranstalter Lukas Wagner: „Sprache ist das wichtigste Werkzeug unserer Zeit. Mit unseren Formaten geben wir Qualität eine Bühne, inspirieren Menschen und geben ausgewählten Poeten aus der Region die Möglichkeit auf Weiterentwicklung.“ Dies wurde im Dezember mit dem Salzburger Kulturpreis belohnt. Nach Anmoderation und musikalischer Untermalung durch Felix Kaden begann die in Wien lebende Feldkircherin Lea mit einem englischen Text, den sie zur Einweihung der Jury performte. Den Bewerb selbst eröffnete Bert Uschner (München), der mit gespitztem Humor überzeugte, durch das Los-Glück aber gerade nicht ins Finale rutschte. Mit im Auto hatte er die sprachmalerische Lotte Sturmwind, die es beherrscht, mit Worten Bilder im Kopf zu malen. Ebenso aus Bayern kam Nachwuchspoetin Manuela Mühlegg, die als Letzte auftrat und mit Gedankenmalerei verzauberte.
Aus Franken waren neben Andrea Zuther (Nürnberg) auch Barbara Gerlach (Nürnberg) und Martin Hönl (Dietenhofen) mit dabei. Vorarlberg wurde durch die Ausnahme-Autoren Ivica Mijajlovic und Ines Strohmaier vertreten. Letztere konnte sich sogar den Finalplatz sichern. „Am Ende sind alle gleich“ Sie war es auch, die vor Hönl und Gerlach als Erstes „ran musste“. In emotionalen Klängen baute sie eine dramatische Atmosphäre auf, die das kindliche Ich in den Vordergrund stellte. Ein Text über einen Vater, der die Worte seines Herzens versteckt und kein Lob aussprechen kann, bis man ihn am Ende doch mit einer Träne des Stolzes erleben darf. Hönl „hat Gewicht“, und dazu steht er. „Ein Text an all die Dicken …“ gegen Schönheitswahn und für das Gefühl, „gut zu sein, so wie man ist.“
Dass das Slam-Talent Gerlach im Finale stand, hat sie ihrem köstlichen Humor zu verdanken. Ein überdramatisierter Schreckens-Text über romantischen Sex und Badewannen-Kokosöl-Rutschen führte zu lautstarkem Lachen im Publikum. Im Finale überraschte sie dann aber mit einem tief ehrlichen Text. Ein Kampf gegen Euthanasie – für die Akzeptanz von Menschen mit Behinderung, weil am Ende „eben alle gleich sind.“ Damit konnte Gerlach den dritten Slam Ambach dann auch für sich entscheiden und den Preis mit nach Hause nehmen. ETU
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