Der zuständige EMA-Ausschuss empfahl am Freitag eine Erweiterung der Zulassung. Die finale Entscheidung muss nun noch von der Europäischen Kommission gefällt werden. Dies gilt aber als Formsache. Bisher ist das Vakzin in der EU erst ab 16 Jahren zugelassen.
Die Daten zeigten, dass der Impfstoff auch in dieser Altersgruppe sicher sei und die Wirksamkeit sei vergleichbar oder sogar besser als bei Erwachsenen, erklärte EMA-Impfstoffexperte Marco Cavaleri am Freitag auf einer Pressekonferenz. Es wäre der erste Impfstoff in der EU, der auch für Menschen unter 16 Jahren zugelassen ist. Jüngste Studienergebnisse, die bereits Grundlage für die Notfall-Zulassung des Impfstoffs in den USA in dieser Altersgruppe waren, deuten darauf hin, dass der Impfstoff für Zwölf- bis 15-Jährige eine Sicherheit und Wirksamkeit bietet. Demnach trat bei mehr als 1.000 geimpften Kindern und Jugendlichen kein Covid-19-Fall auf. In einer etwa gleichen großen, ungeimpften Kontroll-Gruppe waren es 16 Fälle. Die Forscher hatten Daten von insgesamt 2.260 Kindern zwischen zwölf und 15 Jahren ausgewertet. Diese hatten im Abstand von 21 Tagen zwei Dosen des Impfstoffes (1.131 Kinder) oder Placebo-Spritzen mit Kochsalzlösung (1.129 Kinder) erhalten. Für jeweils sieben Tage nach den Injektionen notierten die Teilnehmer eventuelle Impfreaktionen. Unerwünschte Wirkungen wurden bis zu sechs Monate nach der zweiten Spritze erfasst.
Jugendliche sollen bis Ende Sommer geimpft sein
Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs Comirnaty von Biontech/Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren sollen in Österreich bis zum Ende des Sommers Minderjährige damit geimpft werden, hatte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag vor der EMA-Entscheidung angekündigt. "Wir haben das Ziel, dass bis Ende August eine möglichst große Anzahl Kinder und Jugendlicher zwischen zwölf und 16 geimpft sein soll", sagte der Minister.
Das Vakzin werde in den USA und in Kanada bereits Minderjährigen verabreicht. Nach der Entscheidung der EMA erfolgt noch eine Überprüfung durch das Nationale Impfgremium (NIG) in Österreich. Bei einer Freigabe für die Zwölf- bis 16-Jährigen würden in den nächsten Wochen Informationskampagnen für die Eltern anlaufen, versprach Mückstein. Allerdings würden die Priorisierungen weiterhin von den Ländern entschieden. Es sei aber genügend Impfstoff vorhanden, sagte der Minister.
Impfexperte Zwiauer zur Impfung von Kindern:
(APA)
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