Gastgeber Frankreich hat einen Fehlstart in die Heim-Europameisterschaft in extremis vermieden. Im Eröffnungsspiel siegten die ihren dritten EM-Titel anpeilenden “Bleus” am Freitagabend im Stade de France gegen Rumänien mit 2:1 (0:0). Dimitri Payet gelang erst in der 89. Minute das Siegestor. Der beste Mann auf dem Platz traf mit einem strammen Schuss aus 20 Metern ins Kreuzeck.
Die Franzosen waren durch einen Kopfball von Olivier Giroud in der 57. Minute in Führung gegangen, mussten aber kurz darauf den Ausgleich durch einen von Bogdan Stancu verwandelten Foulelfmeter (65.) hinnehmen. Der routinierte Patrice Evra hatte zuvor Nicolae Stanciu ungeschickt im Strafraum attackiert. Die Hausherren liefen dann vergeblich an – ehe Payet abzog.
In Gruppe A geht es mit der Auftaktrunde am Samstag weiter. In Lens trifft Albanien auf die Schweiz.
Frankreich hatte Schrecksekunde zu überstehen
Der nach seinem Treffer mit Tränen in den Augen ausgetauschten West-Ham-Legionär Payet (29) bewahrte Frankreich am Ende vor einer großen Enttäuschung. Groß sind die Erwartungen der “Grande Nation” in die Elf von Trainer Didier Deschamps, einen Rückschlag gegen die Rumänen zum Auftakt hatte wohl niemand auf der Rechnung.
A sensational Payet strike secures France all three points. #EURO2016 #FRAROU pic.twitter.com/x9KmhD7MYI
— UEFA EURO 2016 (@UEFAEURO) 10. Juni 2016
Schon der Beginn der Partie hatte für die französischen Fans aber eine Schrecksekunde zu bieten. Stancu tauchte in der 4. Minute nach einem von einem Mitspieler verlängerten Eckball plötzlich allein vor Hugo Lloris auf, konnte Frankreichs Kapitän aber nicht bezwingen. Frankreich offenbarte dabei einmal mehr eine Schwäche bei Standardsituationen. Insgesamt machte die notgedrungen neu formierte Abwehr nicht den sichersten Eindruck.
Frankreich kam nur langsam in die Gänge
Die Rumänen versteckten sich zunächst überraschend nicht. Aufgrund ihrer abwartenden Spielweise schon kritisiert, versuchten die Osteuropäer ihrerseits, Akzente zu setzen. Im Mittelfeld machte der Außenseiter dicht, die Hausherren konnten ihr Angriffs-Trio Dimitri Payet, Antoine Griezmann und Olivier Giroud dadurch nur selten ins Spiel bringen. Paul Pogba versuchte vergeblich, das französische Spiel zu ordnen.
Immerhin sorgte Giroud nach zehn Minuten per Kopf für Torgefahr, vier Minuten später traf der etwas glücklich an den Ball gekommene Griezmann per Kopf die Stange. Rumänien musste sich vermehrt darauf verlegen, die Räume in der eigenen Spielhälfte dicht zu machen. Frankreich kam besser in die Partie, ein Griezmann-Flachschuss verfehlte das Gehäuse knapp (36.). Als der ungarische Referee Viktor Kassai zur Pause pfiff, hatten “Les Bleus” aber im Gegensatz zum Gegner keinen Schuss auf das gegnerische Tor zustande gebracht.
Spannende zweite Spielhälfte
Die Rumänen hatten auch nach Seitenwechsel den besseren Start. Frankreichs Abseitsfalle schnappte nicht zu, Stancu versuchte es dieses Mal per Volley, traf den Ball aber nicht optimal (48.). Trainer Anghel Iordănescu haderte an der Seitenlinie.
Frankreich übernahm danach jedoch wieder das Kommando – und wurde belohnt. Nach einer Flanke von Payet machte Rumäniens Schlussmann Ciprian Tătărușanu nicht die beste Figur, Giroud köpfelte ein. Das Stade de France bebte. Noch während sich die Heimfans aber über die Führung freuten, beendete ein Pfiff von Kassai die Euphorie. Evra hatte bei Stanciu eingehakt, Stancu verwertete den Elfer zwar nicht platziert, aber scharf. Frankreich war wenige Minuten nach dem scheinbar befreienden 1:0 wieder gefordert.
Deschamps brachte Kingsley Coman für Griezmann, später mit Anthony Martial für Pogba den nächsten Jungstar. Die Rumänen verteidigten danach zunächst erfolgreich, ehe Payet für die Blauen zuschlug.
(APA, Red.)
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