Einsatzstarkes Jahr für Bergrettung NÖ Wien

Diese Entwicklung stelle "Rekorde, die wir uns als Bergrettung nicht wünschen, weil sie das alpine Ehrenamt vor neue Herausforderungen stellen", sagte der Co-Landesleiter der Bergrettung NÖ Wien Karl Weber: "Noch nie mussten wir so viele Unverletzte retten."
Bergrettung NÖ Wien: Bessere Vorbereitung könnten Einsätze verhindern
257 bzw. ein Drittel der Alarmierungen waren fehlender Ausrüstung, Kondition oder Können sowie schlechter Vorbereitung geschuldet. 2015 waren es noch lediglich rund 20 Prozent von insgesamt 684 Einsätzen, die durch Unverletzte ausgelöst wurden. Diese hätten mit besserer Vorbereitung und Tourenplanung verhindert werden können. So sei etwa im Vorjahr eine Gruppe junger Männer im Winter in Jogginghosen und Sneaker auf über 2.000 Meter zum Schneeberg aufgestiegen, ehe sie von der Bergrettung und der Alpinpolizei nachts in Sicherheit gebracht werden mussten. In ein Unwetter gerieten eine Deutsche und ein Ungar am Stadelwandgrat am Schneeberg. Der Einsatz wurde in den frühen Morgenstunden beendet. Im Sommer wurden ein Vater und sein Sohn, die beide Turnschuhe trugen und sich auf eine Handy-App verließen, gemeinsam mit der Flugpolizei gerettet. "Das zeigt, dass Niederösterreichs Berge nicht nur eine große Faszination auf die Menschen ausüben, sondern zugleich die wohl am meisten unterschätzte Gefahr sind", sagte Weber.
Über die Jahre sei nicht nur die Anzahl der Einsätze gestiegen, sondern auch die Art und die Verteilung. "Schlechtwetter- und Schneelagen sowie Jahres- und Tageszeiten stellen heutzutage für Menschen keine Hindernisse mehr dar, um Touren aller Schwierigkeitsgrade zu starten oder eben nicht. So ist es zu erklären, dass knapp 90 Einsätze in der Nacht endeten. Etwa genauso viele Einsätze mussten bei Schlechtwetter abgearbeitet werden", sagte Weber. Viele würden sich zudem auf Handy-Apps und "Youtube-Tutorial-Halb-Wissen" verlassen, hieß es in einer Aussendung. Am öftesten rücken die Pistenortsstellen Semmering (144 Einsätze) und Göstling (130) aus, gefolgt von Reichenau (89), Mitterbach (71) und Puchberg (62). Während des Hochwassers im September 2024 war auch die Canyoning-Gruppe gefragt.
(APA/Red)
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