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Einsatzleiter Bertram Bolter: "Es kann nicht jeder weinen"

Das Kriseninterventionsteam (KIT) des Landes Vorarlberg kümmerte sich auch am Tag nach der Brandkatastrophe intensiv um die Angehörigen der elf Toten. Auch Feuerwehr- und Rettungsleute, die am Freitagabend im Einsatz waren, wurden vom KIT betreut.

Im Gespräch mit der APA berichtete KIT-Einsatzleiter Bertram Bolter von großer Betroffenheit. “Jeder reagiert unterschiedlich, jeder verarbeitet das Geschehene auf seine Weise”, sagte Bolter.

Am Freitagabend wurden die Angehörigen in der Hauptschule Egg versammelt, um sie dort betreuen zu können. “Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich”, berichtete Bolter: “Es kann nicht jeder weinen”. Die Verhaltens-Palette habe vom Weinkrampf bis zur gefassten Aufnahme der Informationen alles umfasst. Wichtig sei gewesen, die Menschen im Unglück nicht alleine zu lassen. Man habe eng mit Polizei und Feuerwehr zusammengearbeitet, um die Hinterbliebenen auf dem Laufenden zu halten.

Am Samstag ging die Betreuung der Angehörigen zu Hause weiter. In der nächste Woche werde es eine Verabschiedung der Toten geben. Auch da werde das KIT wieder im Einsatz sein, sagte Bolter.

Bei der Brandkatastrophe waren insgesamt 15 KIT-Mitarbeiter vor Ort im Einsatz, vier weitere überbrachten jenen Angehörigen die Todesnachricht, die nicht nach Egg kommen konnten. Das KIT hat insgesamt 60 ehrenamtliche Mitarbeiter.

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