Eine „very British“ Matinee des Orchestervereins

Die hervorragenden Solisten waren der deutsche Tenor Johannes Kaleschke und der Montafoner Hornist Andreas Schuchter. Ein Glücksfall für den renommierten Orchesterverein Götzis ist es gewiss, dass der vielseitige und erfolgreiche Vorarlberger Musiker Benjamin Lack (seit 2007 Domkapellmeister in Feldkirch, künstlerischer Leiter des Bregenzer Festspielchores, des Kammerchores Feldkirch, seit 2009 Dirigent des Sinfonieorchesters des Vorarlberger Landeskonservatoriums etc.) erstmals für die Probenarbeit und das Dirigat gewonnen werden konnte. Nach dem bejubelten Debüt kann man hoffen, dass die Zusammenarbeit anhalten möge. Das Götzner Orchester hat beim ersten Mal schon von Lacks gerühmter Qualität als Orchestererzieher profitiert. Alle drei Werke von Edward Elgar (1857-1934), Benjamin Britten (1913-1976) und Gustav Holst (1874-1934) stellen an die Streicher hohe Ansprüche, die Musikerinnen und Musiker des Orchestervereins erreichten unter der präzisen Führung Lacks am Dirigentenpult imponierendes Niveau.
Solisten von Format
Die musikalische Hommage an England war ebenso aufschlussreich für das Schaffen der Meister des 20. Jahrhunderts wie ein klangschöner Genuss mit vielen spätromantischen Bezügen, denn auch ein Britten war nur bedingt ein „Neutöner“.
Die Matinee eröffnete Sir Edward Elgar mit seiner Serenade für Streichorchester, op. 20 (1892). Drei Sätze: ein sehr melodiöses Allegro, ein von Wehmut umflortes Larghetto, ein von reizvollen Dialogen der hohen und tiefen Streicher geprägtes Allegretto. Die Musici und Lack zeigten gleich zu Beginn das gute künstlerische Einverständnis. Es folgte ein Opus des heuer hundertjährigen Benjamin Britten, der übrigens öfter in Gargellen Urlaub machte. Die Serenade für Tenor, Horn und Streichorchester, op. 31, mit dem „Britten-Tenor“ Peter Pears und dem Hornisten Dennis Brain uraufgeführt (1943), ist ein Werk von sechs Liedern mit Texten englischer Dichter, das mit einem markanten Horn-Solo begonnen und abgeschlossen wird und in verschiedenen Szenen wie etwa Pastoral, Elegy oder Hymn die Streicher teils vokal, teils mit Horn bereichert. Der fast als Counter-Tenor zu bezeichnende Johannes Kaleschke sang mit ausgefeilter Gesangskultur, der Hornist Andreas Schuchter spielte schwierige Passagen souverän auf seinem Instrument. Und den Abschluss der Matinee bildete Gustav Holst (einmal nicht mit dem bedrohlichen „Mars“ aus seinen populären „Planeten“) mit der St. Paul´s Suite, op. 29, die vor allem im tänzerischen Finalsatz wie ein mitreißender „Riverdance“ aus Irland klang – es gab ein Dacapo! Jubel für den Auftakt einer neuen Ära des Orchestervereins?!
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.