Für eine Woche herrscht an der Grenze zur Schweiz Ausnahmezustand. Der Fußball  wird zur Glaubensfrage und trennt eine Gemeinde in Blau und Grün. Auch wenn sich  Trainer und Spieler im traditionellen Ballyhoo vornehm zurücknehmen, so ganz  kalt lässt keinen das Duell der beiden Lustenauer Erstligaklubs am Freitag  (20.30 Uhr). Wobei FCL-Trainer Hans Kogler weiter auf Unterstatement setzt.  Für uns ist es schon ein Erfolg, nach 17 Runden auf Augenhöhe mit der Austria  zu sein. 
Was Kogler vor dem Aufeinandertreffen noch zu sagen hatte und auch  Spieler Philipp Hagspiel etwa über die eigene bzw. gegnerische Mannschaft  die  VN listen es auf. Die jeweiligen Gegenargumente lieferten Austria-Coach Edi  Stöhr und sein Lieblingsschüler Sascha Boller. 
» Hans Kogler: Die Medien haben  uns vor Saisonstart zum Außenseiter gemacht. Fakt ist, wir haben eine junge  Mannschaft, der Auftakt war nicht besonders gut, aber wir haben auch viel  Qualität durch all die Neuzugänge gewonnen. Und wir sind sehr schnell zu einer  Einheit gewachsen. Das konnte nicht unbedingt erwartet werden, dass wir Qualität  haben, war mir schon bewusst. Was vielfach unbeachtet bleibt ist die Tatsache,  dass wir seit einigen Runden mit neun Vorarlbergern in der Startformation  spielen. Das ist auf diesem Niveau nicht so alltäglich. Was das Derby betrifft,  so geht es um drei Punkte  nicht mehr und nicht weniger. Ein Sieg über die  Austria ist deshalb nicht süßer, denn mir persönlich schmeckt jeder Sieg.
»  Philipp Hagspiel: Wir haben keine Divas im Team, die für Unruhe sorgen. Unser  Trainer lässt uns einfach nur Fußball spielen. Wir stellen uns nicht einfach  hinten rein und hoffen auf ein Unentschieden. Ich sage euch: Uns darf man nie  abschreiben  egal wie es läuft oder steht. Außerdem: Ein Spiel gegen den  Erzrivalen ist immer etwas Besonderes. Das ist einer der Höhepunkte in der  Saison. Aufpassen heißt es für uns vor allem auf Sascha Boller. Er ist ein  Spieler, der für diese Liga über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt.
» Edi  Stöhr: Die Underdog-Rolle hat der FC gut perfektioniert. Wobei ich mich schon  frage, was die sogenannten Experten über die 2. Liga wissen. Mir treibt es die  Zornesröte ins Gesicht, wenn  wie zu Saisonbeginn geschehen  der FC von vielen  als Absteiger tituliert wird. Die Mannschaft gehört für mich personell zum  Besten, was die Liga zu bieten hat. Wenn deshalb einige behaupten, 26 Punkte  seien enttäuschend für die Austria, aber super für den FC, kostet mich das nur  ein Lächeln. Was uns betrifft, so haben wir gerade auswärts viele Punkte liegen  gelassen. Aber mit der Entwicklung der Mannschaft bin ich zufrieden. Wir stehen  gut, spielen gut, was uns fehlt sind mehr Tore. Unser bester Torschütze liegt  auf Platz 17 (Anm. d. Red.: Jürgen Kampel/5) und ist Verteidiger. Damit ist  alles gesagt: Unser Defizit ist der Sturm. Was das Derby betrifft, so war der FC  beim letzten Aufeinandertreffen um eine Idee willensstärker. Bei der Niederlage  zum Ende der Vorsaison hatten wir 80 Prozent Ballbesitz und dennoch verloren.  Ich gehe davon aus, dass wir am Freitag den Spieß umdrehen.
» Sascha Boller: Den  Saisonstart haben wir verschlafen. Da gibt es nichts zu beschönigen. Aber ich  denke, wir sind jetzt auf dem aufsteigenden Ast. Das Potenzial ist vorhanden.  Ein Problem bei uns ist aber, dass wir nicht immer unsere 100 Prozent abrufen.  Warum? Das weiß ich selbst nicht. Auch in Deutschland habe ich einige Derbys  gespielt. Deshalb weiß ich, wie wichtig es ist, locker zu bleiben. Wir dürfen  nicht mit zu viel Emotionen ins Spiel gehen, sonst geht es in die Hosen. Denn  der FC hat einige gute Fußballer in seinen Reihen, von denen man sich etwas  abschauen kann. Vor allem Stefan Schwab gefällt mir gut. Für nachhaltige  Emotionen hatte beim letzten Derby am 24. August (2:1 für den FCL) Christoph  Schösswendter gesorgt, als der Verteidiger die blau-weiße Fahne mitten ins  grün-weiße Heiligtum (Reichshofstadion), am Anspielpunkt, in den Boden steckte.  Fortsetzung folgt am Freitag . . .
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