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Ein Talent bleibt immer

(VN) Dornbirn - Vom „Rösser“-Zeichner zum Top-Karikaturisten. Der aufregende Werdegang des Silvio Raos.

Es gibt gewisse Dinge, die verändern sich auch im Laufe von Jahrzehnten nicht. So zum Beispiel für Menschen mit zeichnerischem Talent. Papier, Bleistift, Hingabe und Ideen braucht man zum Zeichnen. Hingabe und Ideen hatte der Dornbirner Silvio Raos, VN-Karikaturist seit 30 Jahren, bereits als Kind. Und auch Papier und Bleistift gab’s bekanntlich damals schon. „Meine ersten Zeichnungen hatten Tiere zum Inhalt. Vor allem Rösser. Dornbirn war vor knapp einem halben Jahrhundert noch landwirtschaftlich geprägt. Überall gab es Tiere zu sehen“, macht Raos eine sentimentale Reise in die Vergangenheit. Das Talent des Knaben blieb nicht verborgen. „Ich wurde in der Schule wirklich gefördert. Vor allem mein Zeichen-Lehrer in der Hauptschule, Kurt Schelling, war ein Fan von mir.“

Nicht im Zirkus

Freilich nützte all dies dem jungen Mann nichts, als er nach dem Schulabschluss zu Hause den Wunsch äußerte, Werbegrafiker bzw. Designer zu werden. „Mutter tobte. Wenn das so sei, könne ich doch gleich in den Zirkus gehen.“ Also ging der Bub nicht in den Zirkus, sondern in die kaufmännische Lehre zum Konsum. Raos Glück: „Ich durfte dort in die Werbeabteilung, sodass ich meine Neigung ausleben konnte.“ Viel habe er damals gelernt. „Damals wurdest du noch ganzheitlich in Prozesse eingebunden. Da nahm man am gesamten Entstehungsprozess eines Werkes teil – von der Skizze bis zum fertigen Druck.“

Politischer Mensch

Beruflich befindet sich der 56-jährige Dornbirner heute am Zenith. Er führt sein eigenes Unternehmen, hat Werbeaufträge von führenden Unternehmen, beschäftigt zwölf Mitarbeiter. Doch da ist noch die andere Seite des Silvio Raos. Jene, die ihn im Land bekannt gemacht hat wie einen bunten Hund: seine Karikaturen. „Als politischer Mensch und Zeichner fing ich halt irgendwann mit politischen Karikaturen an. Ich legte die Zeichnungen dem damaligen VN-Chefredakteur Franz Ortner vor. Dem gefielen sie. Seit 1980 mache ich Karikaturen für die VN.“

Geliebtes Dornbirn

Tagtäglich eine Karikatur zeichnen – wie geht das? „Indem du immer wach bist, jede Idee auf irgend einem Stück Papier festhältst. Natürlich funktoniert’s nicht immer gleich gut. Wenn sich etwa ein großes Thema in die Länge zieht, wirds schwieriger.“ Schöpferische Pausen gönnt sich der leidenschaftliche Tourengeher und Kulinariker Silvio Raos nur selten. „Ich kann ja kaum eine Woche weg sein von Dornbirn. Wenn ich den First zu lange nicht sehe, werde ich neurotisch.“ Also bleibt der bekennende FC-Dornbirn-Fan am liebsten in seiner Heimat-Stadt, steht jeden Tag um sechs Uhr auf, geht jeden Mittag eine Stunde joggen („zum Entrümpeln und Ideen sammeln“) und deckt sich jeden Tag mit Arbeit aller Art zu. Am morgigen VN-Tag der offenen Tür wird er sich unters Volk mischen, zeichnen und mitteilen, wie man das macht – Ideen haben, Skizzen fertigen und mit ein paar Federstrichen Geschichten erzählen.

ZUR PERSON

Silvio Raos

Geboren: 19. Februar 1954

Beruf: Grafik-Designer

Wohnhaft: Dornbirn

Familie: verheiratet, zwei Kinder

Hobbys: Touren gehen, Musik, Kulinarik

Lieblingsessen: “Rindsvögel” mit Püree

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