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Ein Sulner Urgestein nimmt den Hut

Karl Frick mit Bürgermeister Karl Wutzschitz und seinem Nachfolger Daniel Novak
Karl Frick mit Bürgermeister Karl Wutzschitz und seinem Nachfolger Daniel Novak ©Christof Egle
Gemeindesekretär Karl Frick verabschiedet sich in die Pension
Sulner Gemeindesekretär Karl Frick geht in Pension

Sulz. Wenn Karl Frick nach seinem letzten Arbeitstag am 30.Dezember sich in seine wohlverdiente Pension verabschiedet, dann geht nicht nur eine lebende Gemeindelegende sondern mit ihm eine enorme Menge an Wissen und Erfahrung. Frick der nach absolvierter Handelsschule einen kurzen beruflichen Ausflug in die Firma Nägele Bau machte um dann aber nach dem Grundwehrdienst per 1.September 1975 in den Gemeindedienst einzutreten. Der damalig Bürgermeister Willi Baur hatte ihn dazu überredete. Zehn Jahre war Frick vorerst für die Buchhaltung verantwortlich, exakt am 1.September 1985 wurde er zum Gemeindesekretär. Seitdem hat sich so manches in Sulz verändert, die Gemeinde ist von damals 1900 Einwohner auf nunmehr 2700 angewachsen, was früher persönlich und unbürokratisch umgesetzt hat sich in einen Paragraphendschungel und in einen Papierkrieg verwandelt. „Früher hat ein einfaches Wort gereicht, heute muss alles schriftlich erfolgen“. So kannte Frick dann auch früher fast jeden Sulner persönlich, nun hat sich das durch den Zuzug verändert. Trotzdem empfindet Frick, dass das Gemeindeamt noch sehr positiv und persönlich wahrgenommen wird, wenn auch viele Anfragen kommen, die nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde fallen: „Was man vor ein paar Jahrzehnten noch persönlich unter Nachbarn geregelt hat, landet nun als Beschwerde im Rahaus, wenn nicht sogar gleich beim Rechtsanwalt“, bedauert Frick. Worauf er stolz ist, ist dass es in Sulz stets um die Sache gegangen ist und Parteipolitik eigentlich nie eine Rolle gespielt hat. Die zunehmende Digitalisierung erleichtert so manche Arbeitsschritte wie etwa Banküberweisungen, aber durch den zunehmenden Verwaltungsaufwand ist man vom papierlosen Büro weiter entfernt denn je. Interessantes Detail die Mitarbeiterzahl hat sich kaum verändert, bestand das Kernteam der Gemeinde vor 40 Jahren aus fünf Mitarbeitern inklusive Bürgermeister, sind es nun gerade mal sechs. Profitiert hat man da über Gemeindekooperationen wie etwa in Sachen Baurecht und Finanzverwaltung.

Aktive Pension

Eines steht für den 64-jährigen fest, langweilig wird ihm im Ruhestand nicht werden. Der ehemalige aktive Fußballer ist weiterhin als Kassier beim FC Sulz tätig und sitzt im Vorstand der Agrargemeinschaft. Auch möchte er sich um die Gemeindegeschichte kümmern. Das Archiv will der passionierte Hobbyhistoriker aufarbeiten, am Ende könnte vielleicht ein Buch darüber stehen. Den Sulner Kalender mit alten Fotos, den er bereits seit 13 Jahren herausgibt soll es in Zukunft auch weiterhin geben. Dazwischen soll sich dann auch mal die eine oder andere Reise mit seiner Frau ausgehen, natürlich zu historischen Bauten und Denkmälern. Einen Tipp für seinen Nachfolger Daniel Novak hat Frick, der in seinen 44 Jahren im Übrigen nur drei Bürgermeister (Willi Baur 10975-1980, Adalbert Gut 1980-2005 und Karl Wutschitz seit 2005) erlebt hat, nicht wirklich: „Jeder hat seinen Stil, der Daniel wird in die Rolle sicher schnell hineinwachsen.“ Ob der dann auch 44 Jahre im Gemeindedienst zubringen wird, erscheint aus heutigem Zeitpunkt aber eher als unwahrscheinlich. CEG

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Steckbrief:

Karl Frick

Geb. 5.Jänner 1955

Verheiratet, zwei Kinder (Sohn und Tochter)

Hobbies: Geschichte, Fußball, Skifahren, Wandern

Seit 1.September 1975 im Dienst der Gemeinde Sulz

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