Rankweil. Standesgemäß ganz zu Beginn stand das Kirchengeläut. Pfarrer Wilfried Blum ließ die beiden ältesten und gleichzeitig kleinsten Glocken aus dem 14. bzw. 15. Jahrhundert erklingen. Ehe er und vor allem Pfarrarchivar Siegfried Bertsch so manche Skurrilität und Geschichte rund um den „kleinen Petersdom“ und das direkt nebenan stehenden Gebeinhaus darbrachten. Wie etwa die Geschichte der mutigen Rossmetzgerstochter aus dem Buch „Seltsames aus Vorarlberg“ von Franz Elsensohn, die einen Schädel aus dem Haus stehlen sollte und der dabei von ihren Kollegen ein böser Streich gespielt wird. Oder etwa Auszüge aus der 200 Jahre alten, nicht immer ganz ernst zu nehmenden Chronik des Satteinsers Johann Häusle. Demnach Rankweil bereits 1980 v.Chr. besiedelt wurde und folgegemäß bald sein 4000-jähriges Jubiläum feiern wird. Dort ist auch die Stiftung der Kirche aus dem Jahr 64 n.Chr. durch den Apostel Petrus „belegt“. Dort geht auch das „tatsächliche“ Alter der Kirchenglocken auf das 7.Jahrhundert zurück und diese wurden demnach von den beiden Merowinger Königen Dagobert und Sigibert gespendet.
Bei der Führung rund um die Kirche ging es dann vorwiegend um die rund um St. Peter angebrachten Epitaphen, die schon eher historische korrekte Rückschlüsse zulassen. Der älteste geht zurück auf einen Pfarrer der Kirche aus Zeiten des 30-jährigen Kriegs. An der Vorderseite wurde auf einem weiteren Totentafel der legendäre von 1888-1913 wirkende Pfarrer Augustin Gau verewigt, der zu seiner Zeit einen Neubau und eine Zusammenlegung mit Basilika Pfarre verhindern konnte. Musikalisch umrahmt wurde der humorvoll-informative Abend von Franz List mit Klarinetten Klängen für das Seelengemüt und schließlich abgerundet mit einem guten Tröpfchen aus dem Pfarrkeller. CEG
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