Ein Stück Lauteracher Baukultur - Das alte Kreuz

Schon 1792 wurde der Lauteracher Gasthof Kreuz in einer Urkunde genannt, Johann Josef Schmid war seinerzeit Kreuzwirt. 1804 wurde der Gasthof an der Straße an Josef Anton Künz übergeben. Noch 1834 wurden hier der Groß- und Kleinzehent auch für die Gemeinden Wolfurt und Scharzach verpachtet. Am Karfreitag 1908 brannte das Gemäuer ab und die offene Bierhalle, die an der Klostermauer stand, wurde abgebrochen. 1912 fand die Eröffnung des Gasthauses nach dem Wiederaufbau durch Franz Josef Feßler statt. Für das Stallgebäude bestand vom 10. Juli 1935 bis Jänner 1967 die Konzession zur „Massenbeherbergung für minderbemittelte und mittellose Durchreisende”.
Als Ruine übernommen
Die Familie des Obstverwerters Pfanner – Hermann und Ferdinanda Pfanner, erwarb das Gasthaus und führte es einige Zeit. Gewirtet wurde bis 1965. 1967 folgte die Löschung des Gewerbes und Wirtin Hedi Feßler, ging als letzte „Krüzwirtin” in die Annalen ein. 1997 wurde das Gebäude unter Bürgermeister Elmar Kolb als mehr oder weniger baufällige Ruine von der Gemeinde erworben.
Einfühlsam renoviert
Das Gebäude wurde nach Plänen des Dornbirner Architekten Wolfgang Ritsch – da durch den Ankauf automatisch unter Denkmalschutz stehend – im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt saniert. Zwei Jahre später wurde das Gebäude an Steuerberater Manfred Ghesla verkauft und generalsaniert. Der Verkauf an einen privaten Interessenten kam 1999 auf Anfrage der Gemeinde zustande, wobei sich diese die weitere Nutzung der Räumlichkeiten im Erdgeschoss (Trauraum und Archiv) auf Basis eines Mietverhältnisses
langfristig gesichert hat. Architekt DI Wolfgang Ritsch sorgte für die einfühlsame Instandsetzung, bei der das alte Täfer der Gaststube wieder in das als Trauraum genutzte Zimmer eingebaut wurde. 2001 fand die Neueröffnung des Hauses statt. Die Gemeinde Lauterach hat einen langfristigen Mietvertrag mit dem Eigentümer abgeschlossen und nutzt das Untergeschoss für Archivräume und das Erdgeschoss für die Trauungen des Standesamtes. Wo einst das Bier kreiste, wird nun ein gepflegter Prosecco oder ein Glas Wein zur Agape gereicht und der Bund der Ehe in dem getägerten Trauraum mit Flair geschlossen.
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