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Ein spanischer Nachmittag mit authentischen Liedern

Sylvia Schwartz und Malcolm Martineau mit Werken von Schumann, Schubert und spanischen Komponisten im Angelika-Kauffmann-Saal.
Sylvia Schwartz und Malcolm Martineau mit Werken von Schumann, Schubert und spanischen Komponisten im Angelika-Kauffmann-Saal. ©Schubertiade
Schubertiade: Die Sopranistin Sylvia Schwartz entdeckte für das Publikum vokale Schätze.

Schwarzenberg. (sch) Die Lieder in polnischer, russischer und tschechischer Sprache, interpretiert vom polnischen Startenor Piotr Beczala, waren im Angelika-Kauffmann-Saal eben erst verklungen, da meldete sich im leider nur mäßig besuchten Saal der iberische Süden mit dato hier gewiss noch unbekannten Klängen der spanischen Meister Eduard Toldrá (1895-1962), Jesús Guridi (1886-1961) und Joaquin Turina (1882-1949) „zu Wort“. Prominente Künderin der vokalen Schätze Iberiens war die international gefeierte spanische Sopranistin mit deutschem Namen, Sylvia Schwartz. Die aparte Sängerin, auf den Opernbühnen der Welt gleichermaßen geschätzt wie im Konzertsaal als Liedinterpretin, besitzt eine glockenhelle Stimme von berückendem Reiz und ungemein flexibel bis in strahlende Höhe; daneben beeindruckt Sylvia Schwartz mit klarer Artikulation der spanischen Texte, welche auch in deutscher Übersetzung die ewig-jungen Themen der Liederliteratur aller Zeiten verkünden: Naturbilder (etwa Toldrá), Sehnsucht, Liebe, auch Unheimliches (des Basken Guridi), Sturm, Wellen, Blitz, romantisches Schwärmen (Turina, mit orientalisch-maurischen Akzenten). Am Steinway saß der bekannte englische Liedbegleiter Malcolm Martineau, welcher die verschiedenen klanglichen Welten der spanischen Komponisten plastisch in Töne goss. Schuberts „Forelle“ und ein Lied von Manuel de Falla schenkte Sylvia Schwartz dem Publikum zum Abschied.

Zuerst Schumann und Schubert

Im ersten Teil des Liederabends sang Sylvia Schwartz selten gehörte Lieder von Robert Schumann und Franz Schubert. Schumann machte, sehr eindrucksvoll präsentiert, den Anfang mit zum Beispiel dem bewegten „Liebeslied“ (nach Goethe), der sehnsüchtigen „Geisternähe“ (nach Halm) und der zur Geliebten hastenden Taube mit „Aufträge“ (nach L´Égru). Von Schubert waren sehr beeindruckend das fröhliche Strophenlied „Freude der Kinderjahre“ (nach Köpken), das wehmütige „Auf den Tod einer Nachtigall“ (nach Hölty) oder das „Wiegenlied“, eine innige Liebeserklärung an die Mutter (Text von Theodor Körner), und die muntere Frage „Wer kauft Liebesgötter?“ (nach Goethe) zu hören.

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