Ein Song, ein Boom: Portofino überrollt von Taylor-Swift-Fans

Ein einziger Vers von Taylor Swift reicht aus, um das weltweite Interesse auf ein kleines Küstenstädtchen in Ligurien zu lenken. Doch für die Gemeinde Portofino, ohnehin schon ein Hotspot des internationalen Jetsets, ist dieser Hype alles andere als erfreulich.
Songzeile entfacht globalen Hype um Portofino
Taylor Swift, eine der erfolgreichsten Künstlerinnen unserer Zeit, sorgt mit ihrem neuen Album "The Life of a Showgirl" erneut für Aufsehen. Noch vor der Veröffentlichung wurde das Werk über fünf Millionen Mal auf Spotify vorgemerkt – ein neuer Rekord für die Plattform. Begleitet wird der Release von einer aufsehenerregenden Kooperation mit Google: Fans können sogenannte "Easter Eggs" entdecken, versteckte Hinweise im Netz. Die Aktion bringt Swift allerdings auch Kritik ein – nicht zuletzt wegen der engen Zusammenarbeit mit dem Tech-Giganten.
Besonderes Aufsehen erregen einzelne Songtexte. In einem Stück wird ein Seitenhieb auf Charli XCX vermutet – doch es ist eine andere Passage, die derzeit für Kopfzerbrechen in Italien sorgt: Im Song "Elizabeth Taylor" erwähnt Swift den malerischen Ort Portofino. Und prompt schossen die Google-Suchanfragen nach dem Ort laut Forbes um sagenhafte 1329 Prozent in die Höhe – innerhalb nur einer Stunde nach Veröffentlichung des Songs. Ob Swift tatsächlich jemals dort war, ist unklar. Die Zeile könnte ebenso gut ein kunstvoll platzierter Pop-Kniff sein – ein weiteres "Easter Egg" aus ihrer Erzählwelt.
Portofino kämpft längst mit Massentourismus
Für die Gemeinde Portofino ist die neuerliche Popularität Fluch statt Segen. Der Ort an der ligurischen Küste, bekannt für seine exklusiven Boutiquen, Luxusjachten und prominenten Gäste, stemmt sich seit Jahren gegen die Folgen des Massentourismus. Bereits im Juli 2025 trat eine Reihe strenger Vorschriften in Kraft, um dem Besucherandrang Herr zu werden.
So ist es seither untersagt, barfuß durch die Straßen zu laufen, in Badekleidung zu flanieren oder außerhalb von Lokalen Alkohol zu konsumieren. Zuwiderhandelnde müssen mit Bußgeldern zwischen 25 und 500 Euro rechnen, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Auch das Sitzen auf Gehwegen, Picknicken an öffentlichen Plätzen oder das längere Verweilen mit Gepäckstücken ist verboten. Die Maßnahmen sollen laut Stadtverwaltung die "Ruhe und Erholung von Einwohnern und Gästen" gewährleisten.
Bereits 2023 machte Portofino Schlagzeilen mit einem Selfie-Verbot an beliebten Aussichtspunkten – offiziell aus Sicherheitsgründen. Zu den regelmäßigen Besuchern zählen internationale Größen wie Madonna, Dua Lipa, Jeff Bezos oder Mitglieder der Kardashian-Familie. Der neue Swift-Hype droht nun, die fragile Balance erneut ins Wanken zu bringen.
Portofino als popkulturelle Ästhetik
Während sich die Behörden um nachhaltige Besucherlenkung bemühen, macht Taylor Swift Portofino zur stilistischen Chiffre ihres Albums. Medienberichten zufolge trägt sie auf der Bühne eine neue Signature-Farbe namens "Portofino Orange Glitter" – ein glitzerndes Orange, das zur Symbolfarbe des Albums avanciert ist, wie die Frankfurter Rundschau berichtet.
In einem Podcast ihres Verlobten, des NFL-Stars Travis Kelce, erklärte Swift: "Diese Farbe fühlt sich an wie die Energie, die mein Leben geprägt hat. Und dieses Album handelt davon, was während dieser Tour hinter den Kulissen in meinem Innenleben passiert ist." Ob die Sängerin selbst je in Portofino war, bleibt offen – allerdings wurde sie im Mai 2024 gemeinsam mit Kelce rund 270 Kilometer entfernt am Comer See gesichtet. Eine echte Reise nach Portofino? Vielleicht. Vielleicht aber auch nur ein weiterer raffinierter Kunstgriff der Popikone.
(VOL.AT)
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