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Ein privater Leuchtturm der Energieeffizienz

Heute fand die Verleihung des "Energy Globe Awards" für Vorarlberg in Hard statt.
Heute fand die Verleihung des "Energy Globe Awards" für Vorarlberg in Hard statt. ©Andrea Fritz-Pinggera
Verleihung des Energy Globe

Hard. Der Energy Globe präsentiert weltweit gute Beispiele, die möglichst breit zur Nachahmung motivieren sollen. Sie markieren wichtige exemplarische Schritte auf unserem gemeinsamen Weg in die Energieautonomie. Die Vorarlberger Jury befand heuer den „Cree Life Cycle Tower“ sowie das Neubauprojekt der Familie Brunn, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht, für den weltweiten „Energy Globe“-preiswürdig.

Anlässlich der Übergabe des „Energy Globe“ im Neubau der Familie Brunn (neben Gasthof Bädle) sprach Landesrat Ing. Erich Schwärzler von einem „privaten Leuchtturm“ als Meilenstein für Vorarlbergs Energiezukunft, Bürgermeister Köhlmeier schloss sich dem an. Josef Burtscher vom Energieinstitut und Landesenergiebeauftragter Adolf Gross lobten die Innovationskraft beider prämierter Objekte. Sowohl der Life-Cycle Tower wie das Hausprojekt zeigen, dass eine Reduktion des CO2-Ausstoßes und Energiebedarfes um mehr als 90 % möglich sind.

Ersatzneubau als Lösung
Martin und Daniela Brunn überzeugten die Jury mit ihrer Initiative, in der sie konsequent einen privaten Schritt für die Energieautonomie Vorarlbergs umsetzten. Die ursprüngliche Althaussanierung wurde verworfen, da sich ein Ersatzneubau als energieeffizienter und praktikabler erwies: Das über 100 Jahre alte Haus stand unmittelbar an den Gehsteig angrenzend und hätte eine Außendämmung unmöglich gemacht, geringe Raumhöhen von 2,05 Meter ließen in dem dreigeschossigen Haus eine vernünftige Dämmung und Teilbarkeit nicht zu. Aufgrund der Bruttogeschossfläche von insgesamt 504 qm war dies jedoch unabdingbare Voraussetzung für jede weitere Investition.

Heizen mit Abbruchholz
Der private Neubau punktet mit höchster Energieeffizienz und einem sensationellen Heizwärmebedarf von lediglich 7kwh/m2.a, einem Scheitholzkessel der mit dem unbehandelten Abbruchholz des alten Hauses noch 15 (!) Winter beheizt werden kann, einer 15 m2 großen heizungsunterstützenden Solaranlage und einer Photovoltaikanlage, die den Strombedarf für Beleuchtung, Haushaltsgeräte und Haustechnik von 3 – 4 Haushalten decken kann. Zudem reduziert die ökologische Baustoffwahl die „graue Energie“ die in der Herstellung von Baumaterialien und Bauteilen steckt, drastisch. Das Haus ist für seine ganze Lebenszeit energieneutral. Wände, Dach und Boden sind aus einer Holzrahmenkonstruktion mit Stroh und Flachs gedämmt, welche anlässlich der Preisverleihung begutachtet werden konnte.

Preis für Holzhochhausprojekt
Für das erst als Bodenaushub sichtbare Projekt „Life Cycle Tower“ in Dornbirn nahm Hubert Rhomberg den „Energy Globe“ als Preis „für die kompakte Bauweise mit dem Baustoff Holz und als ökologische Antwort für den urbanen Raum“ entgegen.

Die Jurymitglieder – DI Gerhard Günther (vkw illwerke), Kommunikationsberater Hans-Joachim Gögl, DI Bernahrd Weithas, (Technisches Büro) und DI Josef Burtscher (Energieinstitut Vorarlberg) – sehen das erste Holzhochhaus des Landes als weltweiten Botschafter des ökologischen Bauens aus Vorarlbergs.

Weitsicht gefragt
Der von Landesrat Schwärzler so bezeichnete „Freudentag für die Energieeffizienz“ ließ die hohe Politik sogar in die Luft gehen: Martin Brunn ist nicht nur Energieexperte, sondern auch Feuerwehrmann und führte den Landesrat und das Gemeindeoberhaupt mit dem Steiger in 30 Meter Höhe um Solar- und Photovoltaikanlage aus einem optimalen Winkel zu begutachten. Denn Weitsicht ist in Fragen der Energiezukunft unabdingbar. LR Schwärzler: „Wenn man uns vor 10 Jahren gesagt hätte, dass ein Haus mehr Energie erzeugt als es verbraucht, hätten wir das als lächerlich abgetan!“ Die prämierten Projekte zeigen eindrucksvoll und beispielgebend, was im Bausektor möglich ist.

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