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Ein Plan, zwei Varianten für Altacher Verkehr

Bestvarianten für A14-Anschluss bei Raststätte Hohenems. Gemeinde Altach verhandelt über Kies-Lkw-Anschluss an Autobahnnetz.
Bestvarianten für A14-Anschluss bei Raststätte Hohenems. Gemeinde Altach verhandelt über Kies-Lkw-Anschluss an Autobahnnetz. ©VN-Grafik, maps4news
Rund 200 Bürger diskutierten bei Präsentation des Mobilitätskonzepts mit.


Altach Auf großes Interesse stieß die Präsentation des neuen Altacher Verkehrskonzepts vergangene Woche im KOM. Etwa 200 Bürger hatten sich eingefunden. Das neue Verkehrskonzept setzt sich aus vielen unterschiedlichen Elementen zusammen, neben großen Maßnahmen wurden auch Detaillösungen für neuralgische Punkte vorgestellt.

Der größte Brocken sind aber sicher die Überlegungen für einen Autobahnanschluss im Bereich der Autobahnraststätte Hohenems. Dieser Anschluss soll dazu dienen, die Kiestransporte aus dem Rheinvorland künftig nicht durch Altach zu führen, sondern direkt an das hochrangige Verkehrsnetz anzuschließen. Das Thema ist, wie Bürgermeister Gottfried Brändle erklärte, aktuell noch weniger virulent. Erst 2026, wenn beim geplanten Abbaugebiet beim Götzner Hof das Abbaufeld 1 wieder aufgefüllt werden soll, werde der Verkehr deutlich zunehmen. Eines ist für Brändle aber klar: „Einen Plan B gibt es nicht.“ Sehr wohl gibt es aber zwei mögliche Varianten: bei Variante 1 würde lediglich der Kiesverkehr über die Raststätte geleitet. Eine Schrankenanlage soll für das Einhalten der Beschränkung sorgen. Plan 2 – von der Gemeinde favorisiert – sieht einen neuen Kreisverkehr vor. Der sollte den Lkw- und Individualverkehr zu den Rheinauen bringen. Die Rheinfähre wäre dann für den Verkehr gesperrt und den Fahrradfahrern vorbehalten. Die Gespräche mit Asfinag und Land laufen laut Brändle bereits. Wann es einen Beschluss gibt, wagt er aber nicht zu prognostizieren.

Flache Gehsteige bleiben

Aus der Befragung der Bevölkerung ergab sich ein zweites wichtiges Themenfeld: die Sicherheit der Fußgänger. In Altach setzt man hier schon lange auf flache, befahrbare Gehsteige: die dürfen zwar rechtlich nicht befahren werden, das geschieht aber immer wieder. Hier soll eine Reihe von Maßnahmen gesetzt werden, prinzipiell will man aber an der vorhandenen Lösung festhalten. Geplant sind Bäume als optische Fahrbahnverenger, Piktogramme am Asphalt und auch Sanierungen der bestehenden Gehsteige. Auch Lkw-Fahrbeschränkungen in den Morgenstunden sind ein Thema. Zudem soll an neuralgischen Stellen eine Mischung aus Hochbord und flachen Gehsteigen entstehen. Das sorgt dafür, dass sich das gegenseitige Ausweichen auf die flachen Stellen beschränkt.

Tempo 30/50

Eine gravierende Änderung soll es auch im Geschwindigkeitsregime der Gemeinde geben. Generell soll Tempo 30 eingeführt werden, lediglich die Landesstraßen sollen mit Tempo 50 befahren werden dürfen. Das habe auch positive Effekte für die geplante Begegnungszone im Zentrum: durch das generelle Tempo 30 wird der Umwegverkehr weniger attraktiv.

Altachs Bahnhof ist der am meisten mit Fahrrädern frequentierte Bahnhof des Landes. Auf dieser Stärke soll weiter aufgebaut werden. Deshalb sollen zwei neue Radstraßen die Anbindung des Bahnhofs für den Radverkehr zusätzlich attraktivieren. Beim laufenden Bahnhofsumbau entstehen auch viele neue Fahrradabstellplätze und absperrbare Radboxen. Es gibt zudem Überlegungen, den Radweg zwischen Mäder und Altach von der Landesstraße 55 zu lösen und mittels neuer Route attraktiver und sicherer zu gestalten.

Keine Lösung wurde im Konzept für den Kreuzungsbereich Rheinstraße/Achstraße gefunden: eine Ampelanlage würde hier laut Planern nicht zu einer entscheidenden Verbesserung führen. Es gibt hier keine Lösung, was den Anrainern natürlich nicht gefiel.

Das Konzept muss jetzt auch politisch beschlossen werden. „Ziel wäre es, dass es noch vor der Sommerpause abgesegnet wird“, so Brändle. Einzelne Maßnahmen sind aber bereits in Umsetzung, so etwa bessere Leuchtmittel, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

VN/Gernot Schweigkofler

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