Satteins. Im Jahr 1998 wurde aus dem damals bestehenden Bürgerheim Satteins, mit dem Sozialzentrum Satteins Jagdberg eine moderne Pflegeeinrichtung. In den vergangenen Jahren hat sich die menschengerechte Versorgung älterer Menschen in Vorarlberg stetig weiterentwickelt, in Satteins war man diesen Entwicklungen stets offen gegenüber. Die Auswirkungen der letzten großen Veränderung mit der Abschaffung des Pflegeregresses bringt die nächste große Herausforderung mit sich. Heutzutage ist man deutlich mehr als nur ein Heim für Mitbürger, die sich nicht mehr selbst versorgen können, zusammen mit dem im Haus untergebrachten Krankenpflegeverein Jagdberg organisiert man die häusliche Pflege und die Aktion Essen auf Rädern. Insgesamt kocht das Haus jedes Jahr rund 50.000 Mittagsessen für Heimbewohner, ältere Menschen der Region, aber auch für Schulen und Kindergärten.
Zum 20 Jahr Jubiläum lud Geschäftsführer Mario Bettega, ein Mann der ersten Stunde in Satteins, zu einem Tag der offenen Tür um der Bevölkerung einen Einblick in das Haus zu geben. Er durfte sich dabei über die Anwesenheit von Landtagspräsident Harald Sonderegger und des Landtagsabgeordneten Markus Hartmann freuen. Gekommen waren auch alle Bürgermeister der Trägergemeinden: Anton Metzler (Satteins), Helmut Lampert (Göfis), Gabriele Mähr (Schlins), Anton Gohm (Röns), Anton Mähr (Schnifis), Gerold Mähr (Düns), Walter Rauch (Dünserberg). Als besonderer Ehrengast in der Mitte der Feier war auch Altbürgermeister Alfred Burtscher, er ermöglichte während seiner Amtszeit den Bau des Sozialzentrums. Die Küche sorgte für ein abwechslungsreiches Buffet, die Bewohner verkauften selbstgemache Basteleien, die Band TwoTube sorgte für die musikalische Umrahmung und bei Führungen durch das Haus erfuhren die Besucher mehr über die Hintergründe der modernen Pflege. CEG
„Die Pflege in Vorarlberg hat sich in den letzten 20 Jahren komplett verändert“
Mario Bettega ist seit Beginn Geschäftsführer und Pflegedienstleiter im Sozialzentrum Satteins-Jagdberg. Zum 20 Jahr Jubiläum spricht er über die Herausforderungen seiner Arbeit.
Wenn sie auf die letzten Jahre zurückschauen was hat sich in der Pflegearbeit im Land bzw. speziell in Satteins verändert.
Einfach alles. Im Vordergrund steht die Selbstbestimmung des Menschen, und das Qualitätsmanagement. Gott sei dank gibt es dadurch keine Gitter an den Betten mehr, oder sogar Fixierungen. Wir wollen unsere Bewohner, neben der nötigen Pflege, vor allem betreuen und sie täglich aktivieren. Heute wird alles genau aufgezeichnet und ist nachvollziehbar bis zur jeder einzelnen Tablette, die verschiedenen Einrichtungen sind dadurch miteinander vergleichbar. Die eigene Arbeit und die Verabreichung von Medikamenten wird viel stärker hinterfragt und auch bewusst der Austausch mit externen Experten, wie Psychiatern, gesucht.
Immer wieder hört man von der angespannten Personalsituation? Kann eine Pflegelehre hier Abhilfe schaffen?
Wir haben leider im ganzen Land viel zu wenig diplomierte Pflegekräfte. Das ist mittlerweile ein Mangelberuf geworden, wobei die tatsächliche Situation derzeit sehr stark vom Standort abhängt. Wenn es um die Pflegelehre geht, bin ich ein klarer Befürworter, wenn es um eine gute Umsetzung geht. Unsere Schweizer Nachbarn machen uns vor wie es gehen könnte und sollten ein Vorbild sein.
In Satteins ist man ja nicht nur ein Pflegeheim, es gibt noch einige zusätzliche Aufgaben?
Wir versorgen derzeit in sieben Jagdberggemeinden und Göfis 14 Kindergärten und Schulen mit einem warmen Mittagessen, das läuft parallel mit dem Essen auf Rädern. In unserem Haus ist auch der Krankenpflegeverein Jagdberg, mit dem eine perfekte Zusammenarbeit läuft. Der Verein übernimmt die häusliche Pflege.
Spüren sie einen vermehrten Druck auf die Pflegebetten aufgrund der Abschaffung des Pflegeregresses?
Grundsätzlich sind wir bei uns eigentlich immer voll ausgelastet. Landesweit ist eine leichte Steigerung zu spüren, in einer ländlichen Region wie Satteins hält sich das noch in Grenzen.
Mario Bettega, 12.April 1963
Verheiratet, 2 Kinder, 3 Enkel
Ausbildung zum psychiatrischen Diplompfleger
Nach Tätigkeiten in LKH Rankweil und der Seniorenbetreuung Nenzing seit 1.1.1998 Geschäftsführer des Sozialzentrums Satteins-Jagdberg
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