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Ein neuer Platz, der zum Verweilen einlädt

ParzellenbewohnerInnen und Gäste nahmen mit Freude den wunderbar gestalteten neuen Vorplatz in Beschlag und feierten gleich die Agape unter der alten Linde
ParzellenbewohnerInnen und Gäste nahmen mit Freude den wunderbar gestalteten neuen Vorplatz in Beschlag und feierten gleich die Agape unter der alten Linde ©Helmut Köck
Patrozinium in Halden

Frastanz-Nenzing. Am 6. August feierten die Bewohner von Halden ihr Patroziniumsfest “Maria Schnee”. Gleichzeitig konnte auch der ansprechend gestaltete, neue Vorplatz samt Brunnen gesegnet werden.

Frühere Pestkapelle

Pfarrer Herbert Spieler zelebrierte den Gottesdienst, welcher vom Jugendchörle mit schönen Gesängen musikalisch bereichert wurde. In einem geschichtlichen Rückblick erzählte Pfarrer Spieler über den Beginn der Kapelle. “Die erste kleine Kapelle wurde im 17. Jahrhundert als Pestkapelle errichtet, da 17 Familien aus der Umgebung von dieser Plage verschont blieben”. 1842 wurde dann eine Kapelle gebaut, die ein Fassungsvermögen von etwa 60 Personen aufwies. Die Kapelle erwies sich jedoch bald als zu klein. So wurde 1874 das noch gar nicht so alte Kirchlein abgebrochen und gegenüber dem bisherigen Standort als Wallfahrtskapelle “Maria Schnee” neu gebaut und fasst heute an die 100 Personen im Schiff und etwa 50 Personen auf der rückwärtigen Empore. Mehrmals wurde die Kapelle renoviert, zuletzt im Jahre 2007 und dabei sehr stilvoll erneuert.

Warum “Maria Schnee” ?

Der Legende nach sei die Madonna in der Nacht auf den 5. August dem römischen Kaufmann Johannes und seiner Frau erschienen und habe versprochen, dass ihr Wunsch nach einem Sohn in Erfüllung ginge, wenn ihr zu Ehren eine Kirche an der Stelle errichtet würde, wo am nächsten Morgen Schnee läge. Das Ehepaar begab sich darauf hin zum römischen Bischof Liberius, welcher denselben Traum hatte. Am Morgen des 5. August sei die höchste Erhebung des Esquilinhügels weiß gefärbt von Schnee gewesen. Deshalb feiert die Basilika Santa Maria Maggiore in Rom auch das Patrozinium Santa Maria ad Nives (deutsch: Maria Schnee). Sie ist die größte der über 40 Marienkirchen Roms. So wurde auch für den Patroziniumstag der Haldener Kapelle “Maria Schnee” gewählt, gleich dem großen Vorbild in Rom.

Neuer Begegnungsplatz

“Ein einladendes Entree ist nicht nur bei Geschäftshäusern wichtig, sondern auch hier, wo Menschen wohnen und Menschen sich begegenen”, erwähnte Gerhard Vonach, welcher seitens der Pfarre Frastanz die Agenden der Neugestaltung des Kapellenplatzes inne hatte. Er dankte besonders dem Kapellenteam, das mit viel Geduld diese Erneuerung vorantrieb, der Marktgemeinde Nenzing für die großzügige Unterstützung, der Wassergenossenschaft, dem Brunnengestalter Hugo Bertsch, dem Planer Markus Burtscher von der MG Frastanz und gedachte auch dem leider zu früh verstorbenen Berater Arch. Hans Purin, dessen letztes Projekt diese schöne Platz gewesen sei.

“Unter der alten Linde verweilen, den Durst am neuen Brunnen stillen, sich hier treffen, sich Zeit nehmen für ein “Pläuschle” mit Gott oder den Menschen”, wünschte abschließend Gerhard Vonach den Besuchern.

Und so fand das Patrozinium unter freiem Himmel, bei Getränken und Gebäck einen schönen Abschluss.

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