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Ein Meister der Rettung

©VN/Sonja Kamper
Hard - Zwei Mal Staats­meister – und eigentlich will Simon Reichmuth nur Menschen retten.

Dieses Jahr hat Simon wieder das Triple geholt. Zum zweiten Mal nach 2006 ist er gleichzeitig Landes-, Staats- und Bundesmeister im Rettungsschwimmen. „Dieses Mal hab ich mich schon dafür angestrengt, denn es war das letzte Mal, dass ich bei den Jugendlichen mitschwimmen konnte“, erzählt Simon, der am 1. Juli 18 Jahre wurde. Mit sieben haben seine Eltern ihn das erste Mal in den Schwimmklub geschickt. Doch das hat ihm nicht gereicht: Wie der ältere Bruder wollte er zu den Rettungsschwimmern. „Zum einen ist Wasser mein Element, da fühle ich mich wohl. Außerdem möchte ich Menschen helfen“, schildert der Gymnasiast seine Motivation. Dazu hatte Simon auch schon einmal die Gelegenheit: Während seiner Tätigkeit im Bregenzer Strandbad entdeckte er einen Mann mit blutiger Nase im Wasser. Simon schwamm hin und holte den Mann ans Ufer. Später stellte sich heraus, dass ein anderer dem Verletzten mit einem Schlag die Nase gebrochen hatte. Es kam zur Gerichtsverhandlung, in der Simon aussagen musste. „Ansonsten passieren im Schwimmbad weniger dramatische Dinge“, resümiert der 18-Jährige. Neben dem ehrenamtlichen Dienst im Schwimmbad trainiert Simon drei Mal pro Woche. Zur Zeit macht er seinen Schein zur Wildwasserrettung: „Wir trainieren in der Bregenzerach, üben Leinensäcke zielgenau zu werfen um daran Opfer herausziehen zu können.“

Unzählige Pokale

Wie viel Zeit Simon im nächs­ten Jahr für sein Hobby hat, während er Matura macht, weiß er noch nicht. Aber er hat schon eine neue Herausforderung vor Augen: Wasserball. Denn beim Rettungsschwimmen hat er schon so gut wie alles erreicht. Die Pokale in seinem Zimmer lassen sich kaum zählen. Die größten sind nicht immer die wertvollsten. Besonders stolz ist Simon auf seine zwei Staatsmeistertitel. „Die Messlatte bei den vier Disziplinen ist dort viel höher als bei den anderen Titeln.“ Seine Zukunft sieht Simon an der Universität: „Ich würde gerne Wirtschaft oder Jus studieren.“ Denn die bezahlten Jobs im Rettungsdienst sind rar. In Vorarlberg gibt es nur einen Hauptamtlichen. Für Simon bleibt der Dienst weiterhin Ehrensache.

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