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Ein leiser Riese: So sicher ist Vorarlbergs erster E-Lkw

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Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Elektrisch betriebene Fahrzeuge gelten als wichtiger Schritt der Energiewende. Im Ländle ist jetzt ein komplett elektrischer Lkw unterwegs.
Vorarlbergs erster E-Lkw
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Ein E-Lkw fürs Ländle

Ist der Umstieg auf E-Lkws heute schon machbar? Ja, meint Michael Zimmermann. Bei Bischof Transporte in Feldkirch ist seit neuestem ein komplett elektrisch betriebener Lkw im Einsatz - der erste in ganz Vorarlberg. Erstmals präsentiert wurde er vergangenen Freitag im Rahmen eines gemeinsamen Austauschs mit Finanzminister Magnus Brunner und WKV-Präsident Hans Peter Metzler. Das neue Fahrzeug nahm am Montag den Betrieb auf.

Umweltgedanke im Vordergrund

Bei der neuesten Ergänzung im Fuhrpark handelt es sich um einen Volvo FL 2-Achs-Lkw. "Grundsätzlich zählt natürlich in erster Linie der Umweltgedanke", meint Zimmermann gegenüber VOL.AT. Es sei wichtig, dass jeder Unternehmer seinen Beitrag zum Klima leiste. Das Fahrzeug ist 100 Prozent CO₂-neutral. "Die Anschaffungskosten sind leider Gottes sehr sehr groß", meint Zimmermann. Sie betragen in diesem Fall 320.000 Euro - das vierfache eines normalen.

Joel Bischof, Astrid Bischof und Michael Zimmermann vor dem E-Lkw. Bild: VOL.AT/Mayer

200 Kilometer Reichweite

Der E-Lkw ist täglich acht Stunden lang im Ländle unterwegs. Mit ihm werden Produkte von Vorarlberg Milch zugestellt. Die Reichweite mit einer Akkuladung beträgt 200 Kilometer. "Für die Zustellung hier im Rheintal regional ist dies sicher ein Alternative, die man nutzen kann und sollte", so der Spartenobmann. "Der Ladevorgang dauert ca. 10 Stunden." Nachdem er den ganzen Tag lang unterwegs war, kann der E-Lkw somit einfach über Nacht aufgeladen werden. Da die Dächer der Kühlhäuser mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sind, wird ein Teil des Stroms sogar direkt vor Ort produziert.

"Ein neues Fahrgefühl"

Die Sicherheit im Straßenverkehr sieht der Unternehmer zu 100 Prozent gegeben. "Logischerweise fehlen die Motorgeräusche", verdeutlicht er. Die normalen und auch lautesten Geräusche bei einem Lkw seien aber eh die Rollgeräusche der Räder. Diese seien normal vorhanden. Für den täglichen Gebrauch gebe es keine Sondervorschriften, auch wenn die Brandgefahr klar höher sei. Spurhalteassistent, automatischer Bremsassistent und Co. - das Fahrzeug verfügt über alle technischen Hilfsmittel. Der E-Lkw fahre sich wie ein normaler mit Automatikantrieb, so Zimmermann: "Es macht richtig Spaß. Es ist ein neues Fahrgefühl."

Das ist Vorarlbergs erster E-Lkw. Bild: VOL.AT/Mayer

Zukunft der Mobilität

Bald könnte es im Land mehr E-Lkw geben. Saubere und alternative Antriebsformen rund um synthetische Kraftstoffe, Wasserstoff und E-Mobilität gelten als Zukunft der Mobilität. Geht es nach den Experten, ist für die Mobilitätswende eine rasche Umstellung gefordert. Dafür braucht es allerdings auch eine große Investitionsbereitschaft und ein Umdenken vonseiten der Unternehmer. Sie erhalten Unterstützung, etwa in Form von Förderungen. Auch die Wirtschaftskammer will die Rahmenbedingungen für die Anschaffung noch attraktiver und unbürokratischer machen.

(VOL.AT/ Mirjam Mayer und Petra Milosavljevic)

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