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Ein Leben lang im Dienste des Menschen

Seit Jugend an ist Sigi Hämmerle beim Roten-Kreuz Lustenau im ehrenamtlichen Dienst.
Seit Jugend an ist Sigi Hämmerle beim Roten-Kreuz Lustenau im ehrenamtlichen Dienst. ©edithhaemmerle
Menschen aus der Heimat: Sigi Hämmerle: Der Mensch sollte immer an erster Stelle stehen. Auch im Job.
Sigi Hämmerle - neuer Leiter der MoHI

Lustenau (EH) „Für Menschen – Mit Menschen“. Seit 39 Jahren schlägt sein Herz für den Menschen im Dienst des Roten Kreuzes in Lustenau. Von seinem Einstieg beim Jugendrotkreuz über seine langjährige Funktion als Kommandant bis zum Ausbildner der Erste-Hilfe-Kurse, steht für ihn der Mitmensch im Blickfeld. Und im Hinterkopf war in all den Jahren der Wunsch immer präsent, dies auch beruflich verwirklichen zu können. Vor drei Jahren, als die leitende Stelle beim Mobilen Hilfsdienst Lustenau frei wurde, bekam Sigi Hämmer den Zuschlag. „Das war für mich eine glückliche Fügung“, bekennt er und bestätigt damit, dass Fortuna in seinem bisherigen Leben, ob beruflich oder privat, ihre Hand oft im Spiel hatte. Er weiß es zu schätzen, denn gerade durch seinen freizeitfüllenden Dienst bei der Rettung hat er aus Erfahrung gelernt, wie schnell das Schicksal ein Leben von heute auf morgen verändern kann. So habe sich für ihn der Kreis mit seinem neuen Arbeitsplatz im „Schützengarten“ geschlossen. Dieses Haus mit geschichtlichem Hintergrund wird in Lustenau nach wie vor mit dem Entbindungsheim in Verbindung gebracht.

Im „Schützengarten“ geboren

„In diesem Haus bin auch ich geboren worden“, erwähnt er lachend. Er schätzt den sozialen Beruf vielleicht mehr als jeder andere, der diese Tätigkeit von Anfang an ausgeübt hat. Nach der Lehrausbildung zum Lithograph fasste er Fuß in der graphischen Branche, die ihn später von Lustenau in die benachbarte Schweiz führte. Den Sprung ins Management machte er 2001. Als Projektmanager bereiste er Weltkonzerne in ganz Europa bis nach New York. Er kennt den Druck, der permanent auf einem liegt, erwähnt er seine langjährige Tätigkeit als Key-Account-Manager. Das Tragische daran sei, dass der Mensch immer in die hinteren Reihen gedrängt werde. „Zuerst kommt der gewinnorientierte Faktor und die Verkaufszahlen, die stetig steigen müssen.“ Diese knallharte Geschäftsstrategie hat Sigi Hämmerle schon damals als falschen Weg gesehen, den manche wirtschaftliche Unternehmen eingeschlagen haben. Die persönliche Motivation bleibe auf der Strecke. „Und was nützt ein bestdotierter Job auf Dauer, wenn die Freude daran verloren geht und der Stress der Gesundheit schadet? „Für mich war es eine Chance für einen Umstieg in einen gänzlich konträren Beruf, bei dem nicht der Gewinn, sondern der Mensch an erster Stelle steht“, zeigt sich der Einsatzleiter des Mobilen Hilfsdienstes für seinen neuen Wirkungsbereich dankbar „und auch ein bisschen demütig“, merkt er noch an.

Ausbildung – Weiterbildung

Derzeit sind es rund 120 Mitarbeiter, vorwiegend weibliche, „der Pflege- und Betreuungsberuf ist weiblich“, wirft Hämmerle lachend ein, für die es gilt den Dienst optimal einzuteilen. Dafür brauche es viel Gespür. „Für uns ist es wichtig, dass die Menschen, die Betreuung bedürfen, in guten Händen sind“, erwähnt Hämmerle, der die Arbeit innerhalb des Teams sehr schätzt, wie auch die positiven Rückmeldungen von außen. Sein Grundprinzip ist lebenslanges Lernen, weist er auf seine vielen Fortbildungen hin, die von Rhetorik- und Kommunikationskursen, Führungstraining, Lehrlingsausbildung, über wirksames Management und Pädagogik bis hin zur Offiziersausbildung reichen. Die breite Palette der Weiterbildung war natürlich nicht nur für seine berufliche Entwicklung nutzbringend, sie war auch sehr sinnvoll für seinen ehrenamtlichen Rettungsdienst „und nicht zuletzt ein großer Vorteil für meine jetzige Tätigkeit“, resümiert der 55-Jährige. „Das Konzept hat sich bewährt, indem ältere Menschen so lange wie möglich in häuslicher, gewohnter Umgebung leben können. Ebenso die Tagesbetreuung, wo Senioren auch beim Kochen miteinbezogen werden. Unterhaltsame Kaffee-Nachmittage mit Basteln, Singen und vielem mehr, haben sich zu einem wertvollen Freizeitangebot entwickelt, das auch Angehörige hilfsbedürftiger Menschen enorm entlastet,“ hebt Hämmerle abschließend den zukunftsweisenden Weg in der Betreuung hervor, der aufgrund des steigenden Seniorenanteils immer mehr Bedeutung hat.

Zur Person:
Name: Sigi Hämmerle
geb. 11. 12. 1962 in Lustenau
Wohnort: Lustenau
Familie: verheiratet mit Waltraud
Beruf: Einsatzleiter der MoHi Lustenau
Ehrenamt: Seit 39 Jahren im Dienst beim Roten Kreuz, Lustenau
Hobbys: Rotes Kreuz, Reisen in ferne Länder, Wandern, Haustiere (zwei Katzen, ein Hund), Haus und Garten
Lebensmotto: „Für Menschen – Mit Menschen“

 

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