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Ein "Kilbi-Songgl" seit vielen Jahren

Lustenau - Keiner verkörpert Geschichte und Gegenwart der Kilbi so wie Kurt Winkler.

Die „Kilbi-Songgl“ klimpern zu Dutzenden auf der Tischplatte im Wintergarten von Kurt Winkler. „21 Jahre lang haben wir sie schon“, sagt der 76-jährige ehemalige Sprecher der Lustenauer Kaufmannschaft. Und pickt einen mit dem Konterfei von Ex-Landeshauptmann Martin Purtscher heraus. Auf den Blechbutton mit dem eingestanzten Porträt von sich oder seinen Liebsten werden auch am kommenden Sonntag wieder viele spitz sein. „Ich hoffe, dass wir wieder an die Tausend Stück machen werden“, sagt Winkler.

Früh hin, spät weg

Der „Kilbi-Songgl“ ist historisch gesehen mehr als ein Blechbutton. Der „Kilbi-Songgl“ bezeichnet einen Kilbi-Besucher, der sich von der Früh weg am Volksfest aufhält und der als Letzter am Abend beschwipst nach Hause torkelt. Früh dort und spät weg – das wird auch Kurt Winkler am kommenden Sonntag auf der Kilbi sein. „Aber ich freue mich auf diesen Tag. Zumal das Wetter wieder wunderbar sein soll.“ Kurt Winkler zelebriert diesen Tag. Um halb acht Uhr in der Früh wird er sich von seinem Sohn zum Stand direkt vor dem Sutterlüty hinfahren lassen. Bald schon werden die ersten Kundschaften für den „Kilbi-Songgl“ kommen.

Harter Tag

Kurt Winkler wird sich erst einmal darum kümmern, dass die „Kilbi Songgl“-Produktion reibungslos abläuft. „Dann aber, am frühen Nachmittag, komme ich zu den Nachbarständen auf Besuch. Gegen 16 Uhr werde ich mir ein gutes Glas Wein genehmigen.“ Kurt Winkler braucht Durchhaltevermögen an einem betriebsamen Kilbi-Sonntag. „Aber zum Müdewerden hast du eh keine Zeit“, verrät er schmunzelnd. Und irgendwann ist auch am hektischesten Kilbi-Tag der Abend da. „Und dann geh ich, wie immer, in eine Lusten­auer Wirtschaft einkehren“. Genauso wird Kurt Winkler am Montag nach der Kilbi mit seiner Gattin ausrücken. „Auch das haben wir immer so gemacht.“

Die Vielfalt

Kurt Winkler ist der letzte noch aktive Vertreter der Kaufmannschaft, die vor genau 30 Jahren das zu jenem Zeitpunkt verkommene und ausrangierte Volksfest neu organisierte und in eine neue, glanzvolle Epoche führte. „Die Kilbi“, sagt Winkler, „sollte jetzt von Größe und Struktur so bleiben wie sie ist. Es ist schön, dass im Zentrum des Festes fast ausschließlich heimische Geschäftsleute ihre Stände haben. An der Peripherie gibt es aber auch andere. Die Kilbi hat eine große Vielfalt zu bieten.“ Und zu dieser Vielfalt wird auch der 76-Jährige weiterhin gehören. „Ich bin ja gesund und fit. Und gefragt werde ich auch jedes Jahr aufs Neue.“

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