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Ein Jahr Senioren-WG Rebengasse: Wohnform hat sich bewährt

Bewohnerinnen und Bewohner der Senioren-WG Rebengasse mit ihren Pflegerinnen
Bewohnerinnen und Bewohner der Senioren-WG Rebengasse mit ihren Pflegerinnen ©Marktgemeinde Rankweil
Seit einem Jahr gibt es die Senioren-WG Rebengasse in Rankweil. Bisher gab es keinen Wechsel bei den Bewohnern, die Nachfrage ist groß.

Zwölf Männer und Frauen leben seit der Eröffnung vor einem Jahr in der Senioren-WG Rebengasse.

Regelmäßig kommen Anfragen für einen Pflegeplatz, fünf Personen stehen bereits fix auf der Warteliste. Bei den Bewohnern handelt es sich um Menschen der Pflegestufen eins bis drei – also um Personen, die noch relativ selbstständig und mobil sind, aber hin und wieder Unterstützung im Alltag brauchen. Die Senioren sollen so leben, wie sie es von zu Hause her gewohnt waren – das ist das Grundkonzept der Senioren-WG. Die innere Bereitschaft zur Veränderung ist die wichtigste Voraussetzung für den Umzug in eine Senioren-WG. Bis zu 14 Tage können Interessenten daher in der Senioren-WG Rebengasse auf Probe einziehen und dann Entscheidung treffen.

Alt und Jung gemeinsam
In der rund 500 Quadratmeter großen Wohnung hat jeder sein eigenes Zimmer mit Bad und WC. Gemeinsam benutzt werden lediglich das Wohnzimmer sowie die Küche mit angeschlossenem Esszimmer. Bewusst wurde die WG mitten in einem Wohngebiet errichtet, um die Vereinsamung von älteren Menschen vorzubeugen. Dieser – als Quartierlösung bekannter – Ansatz, hat sich bewährt: So gibt es bereits einige Kontakte mit Nachbarn, die beim Spazierengehen oder anderen Aktivitäten gepflegt werden. Ein Großteil der alltäglichen Arbeiten wird von den Bewohnern selbst erledigt. Nur wenn die Senioren wirklich Hilfe benötigen, stehen ihnen zwei Betreuerinnen zur Seite. Ihre Zeit können die Bewohner frei gestalten: Jeder hat seinen eigenen Schlüssel, Sperrstunden gibt es nicht.

Balance zwischen helfen und helfen lassen
Ein typischer Tag beginnt im Haus Klosterreben mit einem gemeinsamen Frühstück. Dabei wird darüber gesprochen, welche Unternehmungen auf dem Programm stehen, wo es klemmt, was zu erledigen ist. Danach folgen Körperpflege und Bewegung an der frischen Luft­ – mit Zimmernachbarn oder alleine. Den Rest des Tages gestalten die Menschen so wie Zuhause auch mit bügeln, kochen, handarbeiten, Kaffee trinken, jassen und natürlich auch einfach mal nichts tun. Kontaktmöglichkeiten und Aktivitäten sind ebenso wichtig, wie ausreichende Rückzugszeiten. Denn viele Bewohner befinden sich in einer Lebensphase, in der sie viel Energie für sich selbst brauchen. Wenn der Rückzug jedoch zur Depression wird, oder sich eine andere Veränderung einschleicht, so wird diese vom Pflegepersonal rasch bemerkt und medizinisch wie menschlich begleitet.

So lange wie möglich selbstständig leben
Die steigende Lebenserwartung fordert eine rechtzeitige Anpassung der Pflegeleistungen, um die Eigenständigkeit alter Menschen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten – einen Ansatz, den die Marktgemeinde Rankweil seit vielen Jahren verfolgt. Sie war 1994 eine der ersten Gemeinden in Vorarlberg, die gemeinschaftliches Wohnen für Senioren angeboten hat. Die Seniorenwohnung in der Südtiroler Straße wurde vor einem Jahr aufgrund fehlender Barrierefreiheit und nicht mehr zeitgemäßer Ausstattung durch den Neubau der Senioren-WG Rebengasse ersetzt. Gemeinsam mit dem Pflegeangebot im Haus Klosterreben sowie der ambulanten Hauskrankenpflege bildet die Senioren-WG ein dichtes Betreuungsnetz für ältere Menschen in Rankweil.

 

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