Heikles Thema: Auto und Demenz

FRASTANZ Gerade bei einer beginnenden Demenz ist das Autofahren ein heikles Thema, das viele Fragen aufwirft. Antworten darauf gaben Dr. Franz Riedl, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und Mag. Herbert Vith, Leiter der Abteilung Polizei bei der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch, auf einem Vortrag in der Museumswelt.
Auto bringt Freiheit
Vielen Menschen gibt die Möglichkeit, Auto zu fahren, Freiheit und Unabhängigkeit und daher wird es oft als ein unverzichtbares Stück Lebensqualität betrachtet. Die Fahrtüchtigkeit kann aber mit diagnostizierten Alzheimer Demenz Diagnose stark eingeschränkt sein. In diesem Spannungsfeld streiten sich weiterhin die Fachleute: Die Einen halten es für vertretbar, dass ein Mensch mit einer Alzheimer Demenz in der Frühphase noch vertraute Wege mit dem Auto fährt. Andere wiederum lehnen das Autofahren auch in diesem Fall aus Sicherheitsgründen ab. Angehörige stehen vor der Herausforderung, angemessen mir der schwierigen Situation umzugehen.
Mag. Herbert Vith rief zunächst einmal den Unterschied zwischen Führerschein und Lenkberechtigung in Erinnerung und erklärte, warum es keine gesetzliche Befristung der Lenkberechtigung ab einem bestimmen Alter gibt. Zur Lenkberechtigung ist allerdings die nötige körperliche und psychische Gesundheit Voraussetzung. Die Erziehung der Lenkberechtigung kann erfolgen, wenn sich nach der amtsärztlichen Untersuchung feststellt, dass diese nicht gegeben ist. Erkrankten Personen kann die Lenkberechtigung auch befristet unter der Auflage ärztlicher Kontrolluntersuchungen erteilt werden. Ebenso kann die Lenkberechtigung räumlich eingegrenzt werden.
Dr. Franz Riedl zeigte, dass über 65-jährige in der Unfallstatistik unterrepräsentiert sind, riet aber älteren Menschen, Hilfsmittel wie Hör- und Sehhilfen konsequent einzusetzen. Betroffene selbst könnten versuchen, Fahrten auf Zeiten mit weniger starkem Verkehr und bei Tageslicht zu verlegen und sich auf ihnen bekannte Routen zu beschränken. „Das Ziel ist die Erhaltung der Mobilität im Alter“, erklärte Riedl.
Viele Interessierte
Zu den vielen Besuchern zählten Bürgermeister Walter Gohm, Vizebürgermeisterin Michaela Gort, der Obmann des Krankenpflegevereins Frastanz Thomas Welte, Mohi-Einsatzleiterin Anita Pfefferkorn, Pflegeleiterin Barbara Martin, vom Case Management Frastanz-Göfis Sonja Fritz, Pflegedienstleiterin Claudia Tiefenthaler vom Krankenpflegeverein Nenzing, Brigitte Trautz vom Krankenpflegeverein Jagdberg, Diplompflegerin Heidi Lampert und Christina Bickel, Sozialplanung Regio im Walgau. HE
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