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Ein Haus für die Tracht

Die Juppenwerkstatt in Riefensberg zeigt altes Textilhandwerk.
Die Juppenwerkstatt in Riefensberg zeigt altes Textilhandwerk. ©ME
Aktuell sind zwei Sonderausstellungen in der Juppenwerkstatt zu sehen.

Riefensberg. Die Juppenwerkstatt Riefensberg ist nicht nur ein Haus für Trachtenliebhaberinnen und Trachtenliebhaber. Besucher aus aller Welt lassen sich dort in altes Textilhandwerk einführen. Die Bregenzerwälder Juppe ist eine der ältesten Trachten Europas. Der tiefschwarze, steife, glänzende und gefältelte Stoff für ihre Herstellung wird nur noch in der Juppenwerkstatt Riefensberg nach uralter Veredelungskunst erzeugt. Am Leimtag liegen vor dem Haus die Stoffe zum Trocknen in der Sonne. Die Maschinen, auf denen gearbeitet wird, sind über 100 Jahre alt. Heuer sind bis zum 31. Oktober zwei Sonderausstellungen zu sehen.

Ausstellung „foultô“

Unter dem Titel „foultô“, übersetzt „falten“, zeigt die Juppenwerkstatt Riefensberg aktuelle Arbeiten der aus Schwarzenberg stammenden Künstlerin Ulrike Maria Kleber. „Es sind Werke, die Fragmente der traditionellen Bekleidungskultur des Bregenzerwaldes erkennen lassen. Mitunter werden sie als Sequenzen einer Druckabfolge gezeigt, die dem Zufall Raum geben. Die Suche nach Nuancen erfordert die Pflege des Sich-Zeit-Nehmens“, erläutert Kunsthistorikerin Maria Rose Steurer-Lang. Die Juppenwerkstatt bietet einen guten Rahmen dafür. Am 5. Juli um 10 Uhr spricht die Künstlerin Ulrike Maria Kleber zu ihrer Ausstellung.

Kreative Faltenbildung

Ins zweite Jahr geht die Sonderausstellung „Falten, Krausen, Plissee. Trachten vor und hinter dem Arlberg“, die von der Volkskundlerin Angelika Neuner in Kooperation mit der Leiterin des Hauses, Martina Mätzler, und der Kunsthistorikerin Maria Rose Steurer-Lang kuratiert wurde.

Neben der Bregenzerwälder und Walser Juppe werden Trachten aus der Europaregion Tirol gezeigt. Nicht erst heute sind der Kreativität in der Faltenbildung kaum Grenzen gesetzt. Neben dem schwarzen Glanzleinen der Bregenzerwälder Juppe werden weißes Leinen, Wollstoffe, Seide, Klöppelspitzen gereiht, gezogen, in Falten gelegt oder plissiert.

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen sind bis 31. Oktober 2020 jeweils dienstags 10 bis 12 Uhr sowie freitags 14 bis 16 Uhr geöffnet. Jeden ersten Sonntag im Monat findet um 10 Uhr eine Führung statt. Auf Anfrage sind Führungen auch täglich möglich. ME

 

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