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Ein halbes Jahrhundert Alpsommer

Die Älpler sind mit ihrem Vieh wiederum glücklich im Tal.
Die Älpler sind mit ihrem Vieh wiederum glücklich im Tal. ©Foto: str
Alpabtrieb Tschagguns

Es war ein großes Hallo, als das geschmückte Vieh genau um Punkt halb zwölf vergangenen Samstag Mittag bei strahlendem Sonnenschein durch den Ortskern von Tschagguns getrieben wurde. Die Kühe und Rinder von der Alpe Latschätz waren prunkvoll für ihren großen Auftritt geschmückt worden. Verheißt doch ein schöner Kopfschmuck auch einen guten Alpsommer verbracht zu haben. “Wir haben dieses Jahr 75 Stück Vieh auf der Alpe Latschätz über den Sommer gehabt, davon waren 54 Stück Melkvieh”, erzählt der Senn Herbert Stocker aus Tschagguns, der diesen Sommer bereits das fünfzigste Mal auf der Alpe verbracht hat. “Nur einmal habe ich ausgesetzt, da habe ich meine Lehre als Tischler fertig gemacht”, lacht der erfahrene Senn. Er könne sich auch an seinen ersten Sommer noch gut erinnern, damals sei er acht Jahre alt gewesen, erzählt er freimütig.
1000 Stück Käse
Auf den vergangenen Alpsommer angesprochen meint er:” Ich habe 1000 Stück Käse gemacht, das ist recht gut. Vor allem da die erste Hälfte des Sommer wirklich sehr schlecht war.” Das viele schlechte Wetter und die tiefen Temperaturen seien für die Alpe eher ungünstig. Zusammen mit dem Hirt Martin Neuhauser und Christoph Juen verbrachte Stocker seit dem 9. Juni jeden Tag auf der Alpe Latschätz. Manchmal plage ihn schon ein bisschen das Heimweh und jetzt freue er sich auf seine Familie und das Haus. Kurze Zeit später traf auch das Vieh der Alpe Spora ein und wurde durch den Ortskern getrieben, bevor es auf der Wiese am alten Fußballplatz von seinen Besitzern abgeholt werden konnte. So konnten die zahlreichen Zuschauer gleich zwei Alpabtriebe an einem Tag bewundern, was auch mit viel Applaus quittiert wurde.

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