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Ein gemeinsames Räumliches Entwicklungskonzept

Die drei Bürgermeister aus Bürs, Bludenz und Nüziders planen ein neues Entwicklungskonzept.
Die drei Bürgermeister aus Bürs, Bludenz und Nüziders planen ein neues Entwicklungskonzept. ©Stefan Kirisits
Seit Anfang März arbeiten die Stadt Bludenz und die Gemeinden Bürs und Nüziders an einem gemeinsamen Räumlichen Entwicklungskonzept (REK).

Damit werden die Grundlagen für eine abgestimmte Raumentwicklung geschaffen. Die Kooperation zwischen den Gemeinden wird weiter vertieft. Das Projekt ist eingebettet in den Prozess „Im Walgau“ und ist damit auch ein Baustein für ein regionales Räumliches Entwicklungskonzept für den Walgau. Es wird vom Land Vorarlberg unterstützt und gefördert.

Am Beginn der Arbeiten zu einem gemeinsamen REK finden sich die drei Gemeinden in zum Teil  unterschiedlichen Ausgangssituationen. Individuelle Problemlagen und Anforderungen prägen die Situation. Eine zentrale Voraussetzung für einen erfolgreichen REK-Prozess wird es daher sein, in die Gemeinden hineinzuhören, und mit Politik, Verwaltung, Stakeholdern und vor allem mit der Bevölkerung die jeweiligen Bedürfnisse zu erfassen und auf diese einzugehen.

Um ein auch „gemeinsam gelebtes REK“ entstehen zu lassen, werden ergänzend zu fachlichen Überlegungen – u.a. zu den Themen, Siedlungsentwicklung, Wirtschaftsstandort, natürliche Ressourcen und Mobilität – neue Formen der regionalen Kommunikation und Kooperation erforderlich sein.

Ein kooperativer und kommunikativer Planungsansatz

Die räumliche Entwicklung von Stadt-Umland-Regionen ist durch zunehmende funktionale Verflechtungen gekennzeichnet. Wohnort und Arbeitsplatz liegen immer seltener in der selben Gemeinde. Überörtlich, oft überregional wirksame Infrastrukturen (Shopping Center, Veranstaltungssaal, Freizeitanlagen etc) beeinflussen unser Mobilitätsverhalten. Siedlungsentwicklung und Bautätigkeit lassen Ortsgrenzen verschwinden. Aus diesen vielfältigen Verflechtungen ergeben sich neue Rahmenbedingungen für die Gemeindeentwicklung. Kommunalpolitische Zuständigkeiten und Funktionsräume sind nicht mehr deckungsgleich. Die Aufgabe „räumliche Entwicklung“ kann von den Gemeinden nicht mehr alleine gelöst werden.

Miteinander geht es leichter oft auch kosteneffizienter. Dazu sind neue regionale Kooperationsformen erforderlich. Deren Eckpfeiler sind die Verbesserung der Kommuni¬ka¬tion zwischen den regionalen AkteurInnen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und die Schaffung eines regionalen Bewusstseins.

Akteursanalyse als erster Schritt eines breiten Beteiligungsprozesses

Bei der Erstellung eines räumlichen Entwicklungskonzeptes geht es letztlich auch um die Entwicklung gemeinsamer Problemwahrnehmungen und Entwicklungsvorstellungen, sowie um die Koordination von Handlungen der AkteurInnen, und damit um die Veränderung und Weiterentwicklung vorhande¬ner Formen der Zusammenarbeit. Daher wird im „REK. Bludenz. Bürs. Nüziders“ die Partizipation über Privathaushalte und GrundeigentümerInnen hinaus auf Wirtschaftsunternehmen, Vereine, Initiativen etc ausgeweitet. Ziel der Akteursanalyse ist es, ein Bild über die regionale Akteurslandschaft zu bekommen, d.h. zu identifizieren, welche Akteursgruppen vorhanden sind, welche Interessen diese verfolgen und welche Problemwahrnehmungen und Zielvorstellungen vorliegen.

Bürgerbeteiligung als zentraler REK-Baustein

Die intensive Beteiligung der BürgerInnen am REK-Prozess ist ein zentrales Anliegen. Das Räumliche Entwicklungskonzept wird damit auf eine breite Basis gestellt. Wissen und Ortskenntnis der Bevölkerung fließen in den Planungsprozess ein, Wünsche und Vorstellungen der BürgerInnen werden erfasst. Eine breite Akzeptanz für planerische Entscheidungen soll damit vorbereitet werden. Eine intensive Bürgerbeteiligung stärkt das gegenseitige Verständnis und das regionale Bewusstsein und wird damit helfen, die neue Aufgabe „gemeinsames REK“ zu bewältigen.

Die Einbindung der Bevölkerung erfolgt daher möglichst früh. Noch vor dem Sommer wird eine Startveranstaltung mit der Bevölkerung aller drei Gemeinden stattfinden. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird die Problemsicht der BürgerInnen abgefragt: Wünsche, Anregungen, aber auch Hinweise auf Verbesserungswürdiges werden erfasst.
Wichtig wird es dabei sein, dass die BürgerInnen über Gemeindegrenzen hinaus diskutieren. Ergänzend dazu werden Interessierte und Engagierte eingeladen, in Arbeitsgruppen ausgewählte Themen zur räumlichen Entwicklung eingehend zu diskutieren. Die Ergebnisse fließen dann als Empfehlung in den REK-Prozess ein.

Wichtige Rolle der lokalen Entscheidungsträger

Unverzichtbare Grundlage für eine erfolgreiche interkommunale Kooperation und für die regionale Abstimmung mit dem Prozess „im Walgau“ ist ein Blick in die Gemeinden. Daher werden bereits im den nächsten Wochen die zuständigen Gemeindegremien  in der Regel die Raumplanungsausschüsse  eingehend informiert und in den REK-Prozess einbezogen. Das in diesen Gremien reichlich vorhandene Knowhow über die örtlichen Gegebenheiten und Zusammenhänge wird damit erfasst und fließt in den gemeinsamen REK-Prozess ein. Schlussendlich sind es die Gemeindevertreter der drei Gemeinden, die Ende nächsten Jahres das „REK. Bludenz. Bürs. Nüziders“ beschließen werden.

Gemeinsame Ziele und Handlungsanleitungen

Fachliche Ziele zu den Themen Siedlungsentwicklung, Zentrenentwicklung (Stichworte: Einzelhandel, Nahversorgung), natürliche Ressourcen, Frei- und Erholungsräume, Betriebsstandorte, Mobilität etc werden von Handlungsempfehlungen zur regionalen Kooperation begleitet. Einen Schwerpunkt des Zielkataloges werden dabei die gemeinsamen Themen zur Positionierung und Entwicklung der Stadt- Umland-Region Bludenz-Bürs-Nüziders am Schnittpunkt von Walgau, Klostertal, Montafon und Brandnertal bilden. Die Gemeinden werden dabei von einem fachübergreifenden Planerteam bestehend aus dem Büro stadtland, Bregenz (Alfred Eichberger, Projektleitung), dem Büro DI Georg Rauch (Schlins) und Alexander Hamedinger (Technische Universität Wien) unterstützt.

Das „REK. Bludenz. Bürs. Nüziders“ wird mit seinem mittel- bis langfristigen Planungshorizont grundsätzliche Aussagen zur räumlichen Entwicklung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten formulieren; auch Visionen sind gefragt:  Wie funktioniert der Raum Bludenz-Bürs-Nüziders im Jahr 2030, 2040, 2060? Gleichzeitig dürfen vom Räumlichen Entwicklungskonzept aber auch konkrete Aussagen zu konkreten Fragestellungen erwartet werden. Gemeinsam mit der interessierten Bevölkerung soll ein tragfähiges räumliches Leitbild entwickelt werden. Dabei stellt das REK, das etwa Ende 2013 vorliegen wird, kei¬neswegs nur den Endpunkt eines Prozesses dar; vielmehr auch einen wichtigen Schritt in Richtung erfolgreiche Zusammenarbeit.

Zusammenfassung

Mit dem „REK. Bludenz. Bürs. Nüziders“ werden im Rahmen des Prozesses „Im Walgau“ die Grundlagen für eine abgestimmte Raumentwicklung und eine vertiefte Kooperation zwischen den Gemeinden geschaffen. Auf durch zunehmende räumliche und funktionale Verflechtungen geprägte Rahmenbedingungen für die Gemeindeentwicklung wird mit einem kooperativen und kommunikativen Planungsansatz reagiert. Neben inhaltlichen Zielen und Handlungsanleitungen zur Raumentwicklung – Themen sind zB Siedlungsentwicklung, Zentrenentwicklung (Stichworte: Einzelhandel, Nahversorgung), natürliche Ressourcen, Frei- und Erholungsräume, Betriebsstandorte, Mobilität  – sollen auch neue regionale Kooperationsformen entwickelt werden. Eckpfeiler des REK-Prozesses der etwa Ende 2013 abgeschlossen werden soll, ist eine intensive BürgerInnenbeteiligung.

Rückfragen:
Bürgermeister Mandi Katzenmayer, Tel. 05552-63621-210
Bürgermeister Helmut Zimmermann, Tel. 05552-62812-110
Bürgermeister Peter Neier, Tel. 05552-62241-0
Alexander Hamedinger, Tel. 01-58801-27315
Georg Rauch, Tel. 05524-2990

Allgemeine Rückfragen:
Stefan Kirisits, Tel. 05552-63621-238, 0664-8063621-238

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