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Ein feiner Laden mit fairer Mode

Die Lieblingläden der Vorarlberger. Rochus Schertler empfiehlt "Kledergrün" in Feldkirch

Das Thema Nachhaltigkeit ist im Feldkircher „Kleidergrün“ nicht nur ein Lippenbekenntnis.

Feldkirch. (VN) „Auf der Suche nach einem Kleidergeschäft, dass fair, ökologisch einwandfrei und giftfrei produzierte – und dabei nicht ausgeflippte sondern tragbare – Kleidung – auch für mich als Mann – führt, bin ich vor kurzem in Feldkirch fündig geworden. Und wie! Ich war zwar erst einmal dort in diesem kleinen Laden in der Feldkircher Altstadt, wurde aber derart nett und zuvorkommend bedient und beraten, dass das für mich zukünftig DIE Einkaufsadresse für meine Klamotten sein wird. Meine dicke Empfehlung“, schwärmt VN-Leser Rochus Schertler für das Geschäft „Kleidergrün“. Und er ist nicht der einzige. Das etwas andere Kleidergeschäft hat eine ganze Menge Stammkunden.

Ein tiefes Bedürfnis
Bei „ökologisch“ denkt man in erster Linie an Gemüse, Vollkornbrot, Fleisch aus artgerechter Haltung. Doch was ist mit dem, was wir am Körper tragen? Sind in den gebräuchlichen T-Shirts nicht doch Giftstoffe enthalten, und wie umweltschädigend sind die Farben unserer Jeans? Unter welchen Bedingungen arbeiten die Näherinnen? Werden sie gerecht bezahlt? Und wie verlässlich sind die Öko-Etiketten, die man inzwischen sogar bei den Discountern findet? Franziska Diekmann aus Feldkirch hat sich intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Das Ergebnis dieses Nachdenkprozesses ist das „Kleidergrün“: Seit zweieinhalb Jahren bietet die gelernte Schneidermeisterin dort auf wenigen Quadratmetern ein recht großes Sortiment an Klamotten an, die aus natürlichen Fasern und unter fairen Bedingungen hergestellt wurden.

„Es war mir ein Bedürfnis, eine Einkaufsmöglichkeit für Mode zu schaffen, die einerseits schick und individuell ist, aber andererseits auch nachhaltig“, sagt die 45-Jährige. Wer sich in dem kleinen Laden in der oberen Neustadt in Feldkirch umschaut, wird schnell feststellen, dass Öko-Mode ihr Hippie- und Jutesack-Image längst erfolgreich abgelegt hat. Die Kleidung, die sich hier auf den Regalen türmt, stammt vornehmlich von kleineren kreativen Labels aus Wien, Berlin und Hamburg. „Diese Sachen haben einfach Pfiff“, sagt Diekmann und zieht das sogenannte „Sockenkleid“ von Anita Steinwidder hervor. „Als Ausgangsmaterial für ihre Kollektionen verwendet die Wiener Designerin gebrauchte Kleidung, die zerschnitten bzw. zerrissen und dann neu arrangiert wird“, erklärt die Geschäftsinhaberin. Neben der Frauen- und Männermode gibt’s im Kleidergrün übrigens auch Wäsche und Taschen zu kaufen. Und Schmuck aus Schweden, hergestellt aus zerbrochenem Porzellan.

Feine Materialien
Die Resonanz sei gut, zieht die Inhaberin nach zweieinhalb Jahren eine positive Bilanz. Da es weit und breit keine Boutique in dieser Art gibt, kommen die Kunden aus allen Ecken Vorarlbergs, aber auch aus Innsbruck oder der Schweiz. „Es kommen natürlich auch Menschen zufällig hier herein. Die sind dann meistens total begeistert, wie toll sich die Materialien anfühlen und dann kommen sie wieder“, freut sich Diekmann. Ja, die Bio-Mode mache eben süchtig, ist sie überzeugt.

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