Ein Fahrrad, wenn der Strom ausfällt

Lustenau Im Zuge der „Tu-es-Tage“ an der Mittelschule Hasenfeld hat eine Gruppe Schüler für den Ernstfall eines Stromausfalles vorgesorgt. Sie haben zwei Blackout-Fahrräder gebaut, eines, mit dem Akkus geladen werden können, ein anderes, um alltägliche elektrische Geräte anzutreiben. „Wir wollten mit den Schülern ein technisches Projekt umsetzen und so kam uns die Idee eines Blackout-Fahrrades“, erklärte Lehrerin Birgit Schwarzmann-Sohm. Einmal wöchentlich trafen sich die Schüler, um mit ihrem Lehrer Andreas Riedmann an diesem ganz besonderen Projekt zu arbeiten.
Aufladen und online sein
Die zwei Räder wurden von den Schülern umgebaut. „Bei einem Fahrrad haben wir einen E-Scooter-Motor eingebaut und diesen als Generator zweckentfremdet“, erklärte Schüler Ruben. Alles, was sie dafür machen müssen, ist den Motor mit dem Fahrrad anzutreiben. Mit gemütlichem Tretaufwand schafft es ein Schüler den Akku in einer Stunde aufzuladen. „Wir haben zwei USB-Anschlüsse, einen Quick-Charge sowie ein Power Delivery-Ausgang eingebaut“, erklärt Schüler Kimi Moosbrugger (14) stolz. Mit diesem Fahrrad können sie Handys, Laptops und Powerbanks aufladen. Seit Schulanfang vergangenen Herbstes haben sie daran getüftelt und sich intensiv mit dem Strom und der Elektronik auseinandergesetzt. Noah Gaßner durfte am Dienstag den Akku des Blackout-Fahrrades wieder laden und trat dabei mächtig in die Pedale. „Dieses Fahrrad produziert Gleichstrom, was für alle Ladegeräte verwendet wird“, erklärte Lehrer Andreas Riedmann.
Alltagsgegenständen Strom einhauchen
Im Falle eines möglichen Blackouts ist es wichtig, das Radio einzuschalten und auf Informationen der Gemeinde oder des Landes zu achten. Aus diesem Grund haben die Schüler Furkan, Abdullah, Mevlana, Stefan, Noah, Raphael, Cengiz, Ramis, Armando, Kimi und Ruben zusätzlich mit ihrem Lehrer ein Fahrrad entwickelt, welches Wechselstrom erzeugt. Bei diesem Fahrrad können Geräte angesteckt werden. Allerdings wird dieses nicht mit einem Akku betrieben, sondern ein Schüler muss währenddessen das Fahrrad bedienen. „Wir haben einen Fahrraddynamo außerhalb am Rad angebracht, damit können wir 230 Volt erzeugen“, so Riedmann. Damit beim zu kräftigen Treten nicht mehr Volt als erlaubt in die Geräte fließen, installierten die Schüler einen Spannungsbegrenzer und sorgten damit für Sicherheit beim Blackout-Fahrrad. Für eine bessere Sichtbarkeit des Stromerzeugungserfolges hat ihnen ihr Lehrer eine Glühbirne an der Fahrradsteckdose angebracht. „Wenn diese leuchtet, ist unser System aktiv“, so Riedmann. Die Schüler sind stolz auf das, was sie in einem Semester erschaffen haben und können nun in etwa abschätzen, wie viel Strom für unsere alltäglichen Dinge gebraucht werden. bvs
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.