Ein dramatisch-gutes Konzerterlebnis

Feldkirch. (vko) „Wenn ihr mich noch nie spielen gesehen habt – ich weiß, das ist ein ziemlich dramatisches Erlebnis“, entschuldigte sich Stephen Burch, der am Donnerstagabend in Feldkirch auftrat. Er gab sich dankbar und bescheiden, spielte er doch vor „Fräulein Hona“ und meinte zu wissen, die Reihen des Theaters am Saumarkt wären nur ihretwegen so gut gefüllt.
Britisch, schwarz, gut
Im zweiten Punkt irrte er sich, denn mit dem ersten hatte er Recht: Es war ein dramatisches Erlebnis, seine Art von Folk zu hören – und jene „Fräulein Honas“, beide exquisit. Als „The Great Park“ war Burch zum zweiten Mal bei der Spielwiese und durchaus ein Grund zu kommen. Der in Deutschland lebende Brite verkörperte auf charmanteste Weise Klischees von seinem Heimatland: trüb wie das berüchtigte Wetter auf der Insel nieselten seine Lieder, shakespearemäßig dramatisch trafen sich darin Liebe und Tod, dazu war sein Humor schwarz – und gut. Bei aller geballten Emotion seiner Songs hatte er sich doch im Griff – und dazu die Lachmuskeln der Zuhörer: etwa als er darauf bestand, das Thema des nächsten Liedes, nämlich sein 21. Geburtstag, wäre wirklich nicht witzig.
Die Weite nach Feldkirch gebracht
Das vierköpfige „Fräulein Hona“ ist zur Hälfte Vorarlbergerin, mit Kerstin Eckert aus Bludenz und Melanie Künz aus Feldkirch; zu je einem Viertel stammt es aus Wien (Judith Prieler) und Oberösterreich (Hanna Schmid). Im Oktober erschien ihr zweites Album „Of Circles and Waves“, aufgenommen in Feldkirch. Die Multitalente spielten beim Konzert vom Flügel bis zum Luftballon alles: Gitarre, Ukulele, Violine und Cajon stehen hier für eine ganze Enzyklopädie an Instrumenten. „Mir wäre es zu fad, nur ein Instrument zu spielen“, kommentierte Schmid die Offenheit, mit welcher die drei Musiktherapeutinnen und eine Rechtswissenschaftlerin ihre Lieder kreieren. „Fräulein Hona“ beschwor eine einzigartig hypnotisierende Stimmung: Da war große Weite, dicht mit Gefühlen durchwirkt, alles darin aufeinander abgestimmt und gesprenkelt mit der Frische eines Anti-Love-Songs.
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