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Ein Bildband mit hundert Geschichten

Stolz präsentiert Hobbyfotograf Josef Güfel sein Bildband.
Stolz präsentiert Hobbyfotograf Josef Güfel sein Bildband. ©Emir T. Uysal
Josef Güfel präsentiert „Gisingen – Bilder eines Dorfes“ auf 160 Seiten.
Buchauszug 'Gisiger Lüt'

FELDKIRCH-GISINGEN Im digitalen Zeitalter, geprägt von der Schnelllebigkeit, teilen viele Leute täglich dutzende Fotos. Das Handy gezückt, einen Filter dazu geladen und voilá: der nächste “Post” auf Instagram oder Facebook ist vollbracht. Das Smartphone ist mittlerweile auch ein treuer Begleiter von Josef Güfel. Der Hobbyfotograf ist beeindruckt von der Technik und erinnert sich zurück. Melodisch pfeifend blättert er in seinem frischgedruckten Bildband „Gisingen – Bilder eines Dorfes“: „Als leidenschaftlicher Hobbyfotograf habe ich vor rund 35 Jahren begonnen, in unserem Dorf zu fotografieren.“ Viele Dorfansichten und Ereignisse, Brauchtum und Tradition, kirchliche Feierliche und bauliche Veränderungen konnte Güfel im Laufe dieser Zeit mit seiner Kamera festhalten. Angefangen in den 1980er Jahre mit einer Canon AT1 ist er dem Hersteller bis heute treugeblieben. „Plötzlich war ich der Dorffotograf“, belächelt er seinen Werdegang. Immer mehr war er bei Vereinen gefragt. „Das Fotografieren hat mich seither unheimlich fasziniert. Ich habe an Fortbildungen teilgenommen und dann auch zum ‚Fotoclub Kontakt‘ gefunden.

Eindrücke der letzten 35 Jahre

Der gelernte Bankkaufmann hat 38 Jahre bei der Sparkasse Feldkirch gearbeitet. 32 Jahre davon als Filialleiter in Nofels. „Mit 55 habe ich verfrüht meine Pension angetreten, um mich mehr meiner Leidenschaft und Hobbys zu widmen.“ Dazu zählt neben dem Fotografieren übrigens auch das Schnapsbrennen. Bei drei Fotobuchbändern hat Güfel mitgewirkt. Sein neuestes Werk – ganz in Eigenregie – umfasst Eindrücke der letzten 35 Jahre in Gisingen. „Meine bedeutendsten 500 Bilder aus einer Palette von rund 40.000 Aufnahmen“, so Güfel. Jedes einzelne Bild führe zu einer schweren Entscheidung zurück. Man komme vom Hundertsten ins Tausendste. Der Fokus war der Mensch. Dies kommt im Kapitel „Gisiger Lüt“ besonders zur Geltung – wo nur auf Originale aus dem Dorf, wie etwa Bäckermeister Manfred Kuster, Theresia Allgäuer (die älteste Gisingerin mit 102 Jahren), Fotograf Roland Zanettin oder Alois Fröhlich (ehemaliger Ortsvorsteher), gelegt wurde.

Bildband erinnert

Was beim Durchblättern auffällt: Der Bildband fasst alle Großereignisse aus dem Dorf zusammen, ohne dabei einen trockenen Doku-Charakter aufzuweisen. Nachdem Güfel bis 2004 mit einer analogen Kamera gearbeitet hatte, galt es Diapositive bzw. Filmnegative zu sichten und zu digitalisieren. „Viele Bilder haben sich im Laufe der Zeit farblich verändert, sodass jedes Foto einzeln von Farbstichen befreit und retuschiert werden musste.“ Heute werden von ihm nur noch drei Digitalkamera genutzt, die Canon 5D Mark IV ist dabei sein treuester Begleiter. Zwei Jahre lang war Güfel an der Umsetzung beschäftigt und vergangenen Freitag konnte er es in Rahmen einer Buchpräsentation in der Sparkasse Feldkirch einem breiten Publikum stolz präsentieren. Neben Dorfansichten sind Luftbilder aus Gisingen, Öffentliche Bautätigkeiten, nostalgische Impressionen und Gisingen im Winter zu sehen. Spezielle Schwerpunkte hat Güfel den Schulen, Pfarre St. Sebastian und den Gisinger Vereinen, wie die Feuerwehr, Kirchenchor, Schützenkompanie, Liederkranz oder dem Musikverein geehrt.

„Dieses Buch widme ich meiner Mutter Maria Güfel“, lässt der Fotograf wissen. „Ihre Wurzeln sind in Gisingen, sie ist 1920 hier geboren und 2005 auch hier verstorben.“ Das Buch ist auf 1000 Stück limitiert – wobei ein Drittel bereits in der ersten Woche verkauft wurde. Die Bücher gibt es kommendes Wochenende beim Gisinger Adventmarkt von Güfel persönlich, bei der Sparkasse Feldkirch und im Pfarrbüro zu ergattern. ETU

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