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"Eigenbedarf": WTV schmeißt Papageien raus

Die Papageien müssen schon bald aus dem Wiener Tierschutzhaus ausziehen.
Die Papageien müssen schon bald aus dem Wiener Tierschutzhaus ausziehen. ©APA/ARGE PAPAGEIENSCHUTZ
Die ARGE Papageienschutz ist derzeit auf der Suche nach einem Übergangsquartier für ihre gefiederten Schützlinge, da die Räumlichkeiten im WTV nur mehr bis Ende Februar genutzt werden dürfen.

Gefiederten Bewohnern im Wiener Tierschutzhaus droht der Rauswurf: Die ARGE Papageienschutz, die in dem Haus in Vösendorf rund 180 Vögel betreut, hat vom Wiener Tierschutzverein eine Räumungsklage erhalten, wie am Dienstag mitgeteilt wurde.

Räumungsklage: Papageien müssen aus WTV ausziehen

Bis Ende Februar soll die Einrichtung, die unter anderem Tiere von überforderten Privathaltern in ihre Obhut nimmt, ausziehen. ARGE-Präsidentin Nadja Ziegler beklagte im Gespräch mit der APA die - wie sie versicherte - viel zu kurze Frist. Im Schutzzentrum leben unter anderem Aras, Kakadus, Graupapageien, Amazonen, Edelpapageien oder Sittiche.

Die Kooperation zwischen WTV und der Arbeitsgemeinschaft besteht seit 2008. Noch darf man Räumlichkeiten im Wildtierhaus des Tierschutzhauses nutzen. Man bezahle auch eine monatliche Miete, wurde versichert.

Wiener Tierschutzverein meldete Eigenbedarf an

Nun sei jedoch ohne Vorwarnung eine Räumungsklage eingebracht worden. Als Begründung sei "Eigenbedarf" genannt worden. "Von Anfang an war klar, dass der Mietvertrag einmal auslaufen würde und die ARGE bemühte sich redlich, einen neuen Platz für ihr Papageienheim zu finden", wurde heute beteuert. Laut Ziegler wurde bereits ein Pachtgrundstück in Wien-Donaustadt gefunden. Doch bis dort auch gebaut wird, werde es noch dauern.

Somit ist man nun auf der Suche nach einem Übergangsquartier. Doch das sei schwierig, wie die ARGE-Chefin beklagte. Eine stillgelegte Fabrik habe man bereits im Auge gehabt. Jedoch seien die Adaptierung und Sanierung zu teuer gewesen.

Suche nach neuer Unterkunft für Vögel läuft bereits

Im Wiener Tierschutzverein bestätigte man auf Anfrage der APA das Vorgehen. Man habe schon 2014 den Eigenbedarf angemeldet. "Leider stieß auch damals diese Maßnahme trotz mehrerer Gespräche im Vorfeld bei der ARGE Papageienschutz auf Unverständnis", wurde in der Stellungnahme beklagt. Letztlich habe man doch eine Konsenslösung angeboten, die immer wieder verlängert worden sei.

"Seit Beginn dieser Kooperation haben sich viele wirtschaftliche und bauliche Gegebenheiten im Wiener Tierschutzhaus geändert. Mittlerweile ist unser Haus durch die Altlast (das Haus steht auf einem ehemaligen Raffineriegelände, Anm.) massiv bedroht. Es liegen relevante Gebäudeschäden vor, die ohne hausinterne Umstrukturierungen zur Schließung des gesamten Tierschutzhauses führen können. Daher war es uns leider unmöglich, den Kooperationsvertrag ein weiteres Mal zu verlängern", sagte Madeleine Petrovic, die Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins.

Diese Umstände seien der ARGE bekannt gewesen. Leider habe diese die Suche nach einer Alternative "nie ernsthaft wahrgenommen", befand man im WTV. Petrovic zeigte sich enttäuscht über "diesen Bruch des Vertrauens". Man könne, da man eine eigene Vogel-Station betreibe, möglicherweise Tiere der ARGE zur Vermittlung übernehmen, hieß es: "Aber die weitere Vermietung an einen anderen Verein mit eigenen Bedürfnissen in jenem Trakt des Hauses, der noch am wenigsten von der Altlast betroffen ist, ist unmöglich."

(APA/Red)

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