Ehefrau und Sohn jahrelang misshandelt: Dolmetsch-Probleme bei Prozess in Wien

Am Donnerstag ist am Wiener Landesgericht der Prozess gegen einen 47-jährigen Familienvater fortgesetzt worden, der von 2016 bis Herbst 2022 seine Ehefrau tyrannisiert und misshandelt haben soll. Seinen im Sommer 2007 geborenen Sohn soll er bis zu dessen 13. Lebensjahr mit einer aus zusammengebundenen dünnen Ästen bestehenden Rute gezüchtigt haben, einmal eine halbe Stunde lang, nachdem er ihn zuvor mit einer Sprungschnur gefesselt hatte. Es musste erneut vertagt werden.
Prozess um fortgesetzte Gewalt in Wien wegen Übersetzer-Probleme vertagt
Grund dafür waren Schwierigkeiten mit einem Dolmetscher. Die aus dem Fernen Osten stammende Frau, die sich mittlerweile vom Angeklagten getrennt hat, war im Ermittlungsverfahren mithilfe eines Übersetzers mehrere Stunden lang in ihrer Muttersprache kontradiktorisch vernommen worden. Das Video mit ihren Angaben sollte am heutigen Verhandlungstag abgespielt werden - allerdings stellte sich heraus, dass der ursprünglich eingesetzte Übersetzer unzureichende Sprachkenntnisse aufweisen dürfte. Ein von ihm beigezogener qualifizierter, zertifizierter Dolmetsch habe "verheerende Kritik" an dessen Leistung geübt, sagte der vorsitzende Richter. Daher könne die kontradiktorische Vernehmung der Zeugin nicht verwendet werden. Die Ehefrau wird daher noch ein Mal geladen und noch ein Mal zeugenschaftlich befragt. Termin dafür gibt es noch keinen.
Angeklagter spricht von Komplott
Der Angeklagte stellt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in Abrede. Es handle sich um ein gegen ihn inszeniertes "Komplott", hatte er beim Verhandlungsauftakt im vergangenen Jänner erklärt.
(APA/Red)
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