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Eder holte WM-Abfahrtsgold

Zum Auftakt der 6. alpinen Ski-Weltmeisterschaften für Körper- und Sehbehinderte in Wildschönau (Tirol) hat es am Sonntag in den Abfahrten sechs Medaillen für Österreich gegeben.

Harald Eder, der Lokalmatador aus Söll, holte Gold, daneben gab es noch vier Mal Silber durch Danja Haslacher, Andreas Schiestl, Hubert Mandl und Walter Lackner sowie Bronze durch Manfred Auer.

„Heute hab’ ich es dem Berg gezeigt”, freute sich Eder, Sieger in der Paralympics-Abfahrt von Salt Lake City, über den Titelgewinn bei den Monoskifahrern (Klasse LW 11) mit 0,34 Sekunden Vorsprung auf den Zillertaler Andreas Schiestl und 0,51 auf den italienischen Trainingsschnellsten Fabrizio Zardini.

Zum Kreis der Gratulanten zählte Gerhard Berger. Der Ex-Formel-1-Pilot war sowohl von den großartigen Leistungen der Behinderten als auch von der Technik des Fahrgestells der Monoskiläufer beeindruckt. Er ließ sich von Eder und Schiestl sowie der Tirolerin Claudia Lösch die Geräte erklären.

Mandl feierte nach einer Tumoroperation im Dezember im Rücken und einer Kreuzbandverletzung im gesunden Bein im Jänner mit Platz zwei hinter dem Schweizer Hans Burn in der Klasse LW 4 (Prothesenskiläufer) ein tolles Comeback. Etwas zu verhalten fuhr Haslacher (LW 2/Krückenskiläuferinnen), die mit 0,67 Sekunden Rückstand auf Allison Jones (USA) Silber holte. Der Kärntner Walter Lackner wurde in der Klasse LW 6/8 Einstockfahrer mit 0,21 Rückstand auf den Deutschen Markus Pfefferle Zweiter.

Anfangs gab es übrigens großen Unmut, weil man drei Klassen wegen zu geringer Teilnehmerzahl zu einem „Blumenrennen” degradiert hatte. Darunter LW 10 bei den Monoskifahrern und die kombinierte Klasse stehend mit den deutschen Spitzenleuten Martin Braxenthaler und Gerd Schönfelder. Auf massiven Druck der Deutschen, die sogar mit Schadenersatzklagen gedroht hatten, und des Veranstalters nahm der IPC-Vorstand diese Entscheidung wieder zurück und vergab in diesen Klassen auch WM-Titel und Medaillen. Nur die Blindenklasse der Damen blieb gestrichen.

Sportstaatssekretär Karl Schweitzer zog am Samstag zufrieden Bilanz über die Imageverbesserung und öffentliche Budgetierung des Behindertensports in Österreich. Dazu hätten die Schaffung eines Fonds mit jährlich rund 727.000 Euro aus der Rubelllos-Aktion der Österreichischen Lotterien und die gesetzliche Verankerung des Förderungsanspruchs im Bundessportförderungsgesetz sowie die Kampagne „Gewinnen kennt kein Handicap” beigetragen. Laut Schweitzer wird die WM vom Bund mit 218.000 Euro unterstützt, daneben werden 16 Athleten mit insgesamt 120.000 Euro im Hinblick auf die Spiele 2004 in Athen gefördert.

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