AA

ECHA stuft Glyphosat weiter als nicht krebserregend ein

Die ECHA bleibt bei der Einstufung von Glyphosat als nicht potentiell krebserregend.
Die ECHA bleibt bei der Einstufung von Glyphosat als nicht potentiell krebserregend. ©APA/ZB/Patrick Pleul
Das Pflanzenschutzmittel Glyphosat ist laut der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) nicht potentiell krebserregend. Global 2000 und Greenpeace kritisieren diese Einstufung.

Im Gegensatz zur Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) ihre Bewertung zum Pflanzenschutzmittel Glyphosat bereits abgeben und dabei die bestehende Einstufung von unverändert gelassen. Demnach ist das Herbizid als giftig für Wasserlebewesen aber nicht krebserzeugend klassifiziert worden, was vonseiten der Umweltschutzorganisationen Global 2000 und Greenpeace naturgemäß kritisiert wurde.

Global 2000 und Greenpeace kritisieren Glyphosat-Einstufung

Beide NGOs erinnern an die Bewertung der WHO-Krebsforschungsagentur IARC, die den Unkrautvernichter 2015 - im Gegensatz zu anderen Behörden - als "wahrscheinlich krebserregend" für Menschen eingestuft hat und berufen sich auf weitere Studien, die sich gegen Glyphosat aussprechen. "Es ist absolut unverständlich, warum die europäische Chemikalien-Agentur die zunehmende Beweislast für die Gefährlichkeit von Glyphosat ein weiteres mal ignoriert", wurde Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich, in einer Aussendung zitiert.

"Um Glyphosat nicht als krebserregend einzustufen, muss man signifikante Tumorbefunde in fünf Mäuse- und ebenso vielen Ratten-Karzinogenitätsstudien ignorieren oder verwerfen. Das geht nur, wenn man gegen einschlägige Leitlinien verstößt und geltende EU-Verordnungen verletzt", sagte hingegen Helmut Burtscher-Schaden, Global-2000-Biochemiker nach dem ECHA-Urteil.

ECHA bleibt bei Einstufung nicht potenziell krebserregend

Die Einschätzung der ECHA, die gestern bekannt wurde, ändert jedoch noch nichts am derzeitigen Status: Zwar endet die Zulassung von Glyphosat mit dem 16. Dezember, weil jedoch die Risikobewertung durch die EFSA von dieser auf den Juli 2023 verschoben wurde, bleibt das Pestizid trotzdem noch am Markt.

(APA/Red)

  • VOL.AT
  • Österreich
  • ECHA stuft Glyphosat weiter als nicht krebserregend ein