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E-Control: Kunden greifen für Strom und Gas teils viel zu tief in die Tasche

Teilweise wird für Strom und Gas zu viel auf den Tisch gelegt.
Teilweise wird für Strom und Gas zu viel auf den Tisch gelegt. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Auch zwei Jahre nach der Energiekrise zahlen hierzulande viele Haushalte überhöhte Preise für Energie.
Immer mehr wechseln Anbieter

Der Regulierungsbehörde E-Control machen vor allem jene Kunden Sorgen, die teilweise vier bis fünf Mal so viel für Strom und Gas zahlen als notwendig. Bei Strom würden die günstigsten Neukundentarife derzeit bei 10 bis 11 Cent netto pro Kilowattstunde beginnen, wie E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch am Donnerstag in einer Pressekonferenz sagte.

Urbantschitsch sagte, er gehe eher nicht davon aus, dass die Kunden bewusst derart teure Tarife abgeschlossen haben und sich diese auch gut leisten können. Es sei eher das Gegenteil der Fall und wohl eine Überforderung mit dem Thema Energiekosten.

Lieferantenwechsel wäre für Teil der Strom- und Gaskunden Neuland

Urbantschitsch berichtete, dass 52 Prozent der Strom und 54 Prozent der Gas-Kunden noch nie ihren Lieferanten gewechselt haben, und dies obwohl es "ein wirklich erhebliches Einsparungspotenzial von bis zu 1.000 Euro mit Neukundenrabatt im ersten Jahr" gebe.

Urbantschitsch führt die niedrigen Wechselraten auf mangelnde Transparenz zurück. Nur rund 30 Prozent wissen, wie viel sie für eine Kilowattstunde Strom bezahlen. Bei Gas sind es sogar nur 16 Prozent. Der Großteil der Befragten wusste in der Umfrage der E-Control nur die monatlichen oder vierteljährlichen Teilbeträge, die allerdings nichts über die tatsächlichen Kosten aussagen.

Abrechnung monatlich statt jährlich

Helfen würde laut E-Control eine Umstellung der Jahresabrechnung auf zwölf monatliche Abrechnungen. Bei Strom ist das mit den neuen digitalen Zählern (Smart Meter) möglich. Die Kundinnen und Kunden würden dann Preisänderungen schneller bemerken und könnten darauf reagieren. Urbantschitsch erinnerte an das Recht auf eine monatliche Abrechnung, zudem könne jeder bei seinem Energielieferanten den aktuell gültigen Preis erfragen.

(APA/Red)

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