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Dutzende bewaffnete Palästinenser im Gazastreifen getötet

In Vorbereitung auf eine geplante Offensive in Rafah, im südlichen Teil des Gazastreifens, hat Israels Militär dem Kriegskabinett seine Einsatzpläne vorgelegt.
In Vorbereitung auf eine geplante Offensive in Rafah, im südlichen Teil des Gazastreifens, hat Israels Militär dem Kriegskabinett seine Einsatzpläne vorgelegt. ©AP, AFP
Israels Streitkräfte haben in den vergangenen 24 Stunden nach eigenen Angaben erneut Dutzende bewaffnete Palästinenser im Gazastreifen getötet.

Allein 30 seien im Bezirk Zeitoun von Gaza-Stadt getötet worden, teilte das Militär mit. Mehr als zehn Palästinenser seien zudem im Zentrum des Küstengebiets getötet worden und weitere in Khan Younis im Süden. Zuvor hatte Israels Militär vor der geplanten Offensive in Rafah dem Kriegskabinett seine weiteren Einsatzpläne vorgelegt.

Zur geplanten Offensive der Israelis

Humanitäre Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen

Wie das Büro des Ministerpräsidenten in der Nacht auf Montag bekannt gab, habe das Militär dem Kabinett "einen Plan für die Evakuierung der Bevölkerung aus den Kampfgebieten im Gazastreifen und den kommenden Einsatzplan vorgelegt." Außerdem sei ein Plan für die Bereitstellung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen gebilligt worden.

Mit dem Plan sollen "Plünderungen im Nordstreifen und in anderen Gebieten" verhindert werden, hieß es. Einzelheiten wurden in der kurzen Mitteilung nicht genannt. Auch Rafah, wo 1,5 Millionen Palästinenser auf engstem Raum und unter elenden Umständen Schutz vor den Kämpfen in den anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets suchen, wurde in der Mitteilung des israelischen Militärs nicht ausdrücklich erwähnt.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu leitet das wöchentliche Kabinettstreffen im Verteidigungsministerium in Tel Aviv am 7. Januar 2024.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu beim wöchentliche Kabinettstreffen im Verteidigungsministerium in Tel Aviv am 7. Januar 2024. ©AFP

Plan für Evakuierung Rafahs vorgelegt

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu will trotz der laufenden Verhandlungen über eine Waffenruhe die Pläne für eine Militäroffensive in Rafah zügig auf den Weg bringen. Er werde zu Wochenbeginn das Kabinett einberufen, um den Einsatzplan genehmigen zu lassen, kündigte er am Wochenende an. Der Plan werde auch die Evakuierung der Zivilbevölkerung einschließen. Die Arbeitswoche begann in Israel am Sonntag.

Internationale Besorgnis wächst

International wird die geplante Offensive auf die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah heftig kritisiert. Selbst Verbündete wie die USA rufen Israel zur Zurückhaltung auf. Netanyahu ist jedoch zur Offensive in Rafah fest entschlossen. Es sei unmöglich, sein Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verblieben, betonte der Regierungschef immer wieder.

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(APA)

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