Düstere Lage für Österreichs Kaiseradler

Zehn Tode von Kaiseradlern konnten in diesem Jahr bisher dokumentiert werden. Dem gegenüber steht das erfolgreiche Ausfliegen von 47 Jungadlern. Somit fiel der Fortpflanzungserfolg deutlich niedriger aus als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.
Lage von Österreichs Kaiseradler ist tragisch
Besonders gefährlich waren zuletzt Kollisionen der Vögel mit Windkraftanlagen - laut BirdLife ein besonders österreichisches Problem. Das unterstreiche die Wichtigkeit regelmäßiger Bestandsaufnahmen und fortführender Schutzbemühungen sowie eine rücksichtsvolle Planung notwendiger Infrastrukturvorhaben, so BirdLife Österreich.
Vier Kaiseradler starben durch Zusammenstößen mit Windkraftanlagen
Von den zehn verendeten Kaiseradler (Aquila heliaca) kamen vier Stück durch Zusammenstöße mit Windkraftanlagen ums Leben. Ein weiteres Tier konnte nach dem Unfall schwer verletzt gerettet werden, wird aber aufgrund seiner Flügelamputation nie wieder in Freiheit leben können. Zwei Vögel wurden illegal getötet, ein Tier kollidierte mit der Bahn und bei drei weiteren konnte die Todesursache nicht mehr festgestellt werden.
"Jeder einzelne Verlust stellt eine zusätzliche Bedrohung"
"Jeder einzelne Verlust stellt eine zusätzliche Bedrohung für die weltweit gefährdete Art dar", sagte Matthias Schmidt, Greifvogelexperte von BirdLife Österreich. Zudem würden zusätzlich viele Todesfälle unentdeckt bleiben.
Wachsende Gefahren durch Windkraftanlagen
Windkraftanlagen stellen laut BirdLife ein wachsendes Gefahrenpotenzial in Österreich dar. Um den notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energie mit der sich erholenden Kaiseradler-Population zu bringen, sollte es engmaschige Beobachtungen und Forschungsaktivitäten zur Raumnutzung und Mortalität bringen. Nur so könne der Schutz der Art gewährleistet bleiben.
Kaiseradler waren zum Ende des 20. Jahrhunderts in Österreich ausgestorben
Die Kaiseradler waren bis zum Ende des 20. Jahrhunderts hierzulande ausgestorben. In den Tieflagen Ostösterreichs etablierte sich seit 1999 eine fragile Population. Die 42 heimischen Kaiseradler-Paare brachten heuer 47 Jungtiere zum Ausfliegen. Lediglich zwei von drei Bruten waren erfolgreich - deutlich unterdurchschnittlich im Vergleich zu den vergangenen Jahren.
"Vor allem das nasse und feuchte Frühjahr dürfte für die höheren Brutverluste verantwortlich gewesen sein", so Schmidt. "Darüber hinaus hatten sich junge, unerfahrene Kaiseradler erstmals im Brutgeschäft versucht und scheiterten häufiger."
(APA/Red)
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