Der 20-jährige Angeklagte lebt im Burgenland, der 24-Jährige ist Fußballer und schlug sich nebenbei mit Gelegenheitsjobs wie Erntehelfer oder Eisverkäufer durch. Die jungen Männer kannten einander bereits aus ihrem Heimatland Rumänien. Beide gaben an, beim Spielen an Automaten viel Geld verloren zu haben. Der Jüngere begann 2015 auch noch zu trinken. “Er hat gespielt und war den ‘Saugern’ ausgeliefert”, schilderte der Anwalt der beiden.
Also beschloss das Duo, eine Bank in St. Johann in der Haide zu überfallen. Sie besorgten sich Damenleggins als Gesichtsmasken, zogen sich Socken über die Schuhe – um Fußabdrücke zu vermeiden – und stapften so in die Bank. Eine goldfarbene Schreckschusspistole sollte den Forderungen nach Geld Nachdruck verleihen. Alles klappte, die Beute betrug 30.100 Euro.
“Weil es so einfach war, probierten sie es einen Monat später wieder”, schilderte der Verteidiger. Also fuhren die beiden nach Rechnitz, nicht ohne zuvor eine zweite Schreckschusspistole zu besorgen und die goldenfarbene Waffe schwarz zu lackieren, um die Spur zu verwischen. Diesmal erbeutete sie 35.000 Euro, die aber auch bald wieder in den Automaten verschwanden. Da schritt der 24-Jährige noch einmal zur Tat, wieder in Rechnitz, aber diesmal allein. Bei diesem Raub schauten nur ein paar tausend Euro heraus, dafür klickten einen Tag später die Handschellen.
Beide waren umfassend geständig. Der 20-Jährige beteuerte mehrfach, sie hätten nie jemanden verletzten wollen. “Was wäre passiert, wenn Sie ihre Spielschulden nicht beglichen hätten?”, wollte einer der Schöffen wissen. “Wenn man nicht bezahlt, dann lassen die dich verschwinden”, antwortete der Beschuldigte.
Der Schöffensenat befand beide für schuldig des schweren Raubes. Der 20-Jährige – für den als jungen Erwachsenen noch ein geringerer Strafrahmen gilt – wurde zu vier Jahren, sein 24-jähriger Freund zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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