Laut den Wissenschaftlern neigen Menschen aus benachteiligten sozioökonomischen Verhältnissen häufiger zu Schmerzen. Damit setzen sie aber auch voraus, dass Menschen aus den unteren sozialen Milieus “dümmer” seien.
Viele Faktoren spielen mit
“Unsere Hypothese war, dass Männer und Frauen, die einen niedrigen IQ in ihrer Kindheit hatten, ein höheres Risiko haben, an chronischen Schmerzen zu leiden”, meint Studienleiterin Katharina R. Gale von der University of Southampton. “Bei einem komplexen Krankheitsbild wie chronischem Schmerz, der stets biologische, psychische und soziale Ursachen hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Ergebnisse derartiger Untersuchungen von sehr vielen Faktoren abhängig sind”, so Michael A. Überall, Präsident der Deutschen Schmerzliga, gegenüber pressetext.
Dem Fachmann nach, der auch das Institut für Neurowissenschaften, Algesiologie und Pädiatrie leitet, beeinflussen und bedingen sich die Faktoren einander. “Der Deutschen Schmerzliga sind keine Untersuchungen bekannt, die diese Aussage bestätigen, obwohl es ähnliche Analysen auch hierzulande gibt”, sagt Überall.
Schwierige Verknüpfung
Experten wie Überall zufolge ist es schwierig, einen niedrigen sozialen Status mit niedriger Intelligenz zu verknüpfen. Die Autoren der britischen Studie haben Daten von über 17.000 Menschen ausgewertet. Über 14 Prozent von ihnen leiden an chronischen Schmerzen. Diese Menschen haben in ihrer Jugend beim Testen ihres IQ schlechter abgeschnitten als der Durchschnitt. Außerdem sind diese Männer und Frauen eher körperlichen Tätigkeiten nachgegangen – womöglich haben die chronischen Schmerzen hier ihren Ursprung. (pte Austria)
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