„Du kannst nur ein Held sein“

Lustenau „Das Herz ist eines der wichtigsten Organe in unserem Körper“, beginnt Matthias Hellmair, Stationsleiter der Notaufnahme am Krankenhaus Feldkirch den interessierten Kindern ihrem Alter entsprechend zu erzählen. „Es pumpt Blut durch unseren Körper und versorgt die Organe mit Sauerstoff.“ Sechs Schüler besuchten im Zuge des Ferienprogramms „School is out“ den Lebensretter-Kurs und lernten an einem Vormittag, wie sie im Ernstfall helfen können. „Man kann eigentlich gar nichts falsch machen. Du kannst nur ein Held sein“, ermutigte er die Kinder.
Einmaleins des Rettens
Hellmair, der selbst im Krankenhaus Feldkirch arbeitet, ist davon überzeugt, dass Helfen kinderleicht ist. „Es macht durchaus Sinn, dass auch Kinder aufgeklärt werden, wie sie helfen können, wenn der Opa, die Oma, die Eltern oder sonst jemand nicht mehr atmet oder Hilfe benötigt.“ Er erzählte ihnen, wo sie einen Notruf abgeben sollen und welche Informationen unbedingt bekannt gegeben werden müssen. „Versucht alles so genau wie möglich zu beschreiben. Das hilft denjenigen am Telefon, damit sie schnell die richtige Hilfe schicken können.“ Neben Daten zur eigenen Person soll auch mitgeteilt werden, was geschehen ist, was mit dem Verletzten passiert ist, wie viele Personen involviert sind und ganz wichtig: wo sich der Unfall ereignet hat.
Jede Minute ausschlaggebend
An lebensechten Reanimationspuppen durften die Kinder das Wiederbeleben üben. „Wow, ist das anstrengend“, schnaufte Amelie (11) während sie drei Minuten lang an der Puppe das „Herz“ reanimierte. In Vorarlberg braucht die Rettung durchschnittlich sieben Minuten, bis sie am Einsatzort ist. Ausdauer oder abwechselnde Hilfe sind beim Reanimieren bis zum Eintreffen der Rettung somit gefragt. „Umso wichtiger seid ihr vor Ort. Ihr könnt in dieser Zeit zu Lebensrettern werden“, so Hellmair. Zu einer Reanimation komme es lediglich dann, wenn das Herz nicht mehr schlage. Das Schlimmste, was sie machen können, ist nichts zu tun. Im Zuge des Kurses durften die Kinder auch mit einem Übungs-Defibrillator an der Puppe erste Versuche beim Lebensretten machen. „Erhält der Patient in den ersten drei bis fünf Minuten einen Stromschlag durch den Defi, so liegt die Überlebensquote bei 75 Prozent. Ihr könnt somit nur richtig handeln.“ Lebensrettende Maßnahmen führen zu großen Erfolgen, wenn diese bereits beim Start des Unfalls eingeleitet werden. „Jede Minute ist wichtig.“
Auch Kinder können helfen
Aufklärung ist Hellmair wichtig. „Das Herz des Menschen hat aufgehört zu schlagen. Und wenn es nicht mehr schlägt, ist der Mensch gestorben. Allerdings können wir dem Herz helfen, das es wieder zu schlagen beginnt, wenn noch nicht zu viel Zeit vergangen ist.“ Am Ende des Kurses durften die neuen Retter zeigen, was sie alles gelernt haben. Und das war erstaunlich. „Ihr seid richtige Profis geworden. Ich gratuliere euch“, lobte er anerkennend. Am 17. August findet der Kurs nochmals statt. Dann klärt Hellmair ein weiteres Mal auf, wie Kinder zu wahren Lebensrettern werden können. Bvs
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