Drug-Checking: "Es geht um Schadensminimierung"
Welche Pillen und Pulver sind gerade auf dem illegalen Markt und in welcher Qualität? Drogenkonsumenten in Vorarlberg können ihre gekauften Substanzen seit einer Woche kostenlos testen lassen. Die Abgabe einer Probe ist mit einem verpflichtenden Beratungsgespräch verknüpft. Anschließend werden die Substanzen an der Gerichtsmedizin in Innsbruck wissenschaftlich analysiert. Die Ergebnisse können einige Tage später persönlich in den jeweiligen Suchtberatungsstellen abgefragt werden. Eva Gasser vom Vorarlberger Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung (koje) hat sich jahrelang für das sogenannte Drug-Checking eingesetzt.
Warum? „Es geht um Schadensminimierung beim Konsum. Wir wollen Konsumierenden die Möglichkeit geben, Inhaltsstoffe, den Reinheitsgrad und dergleichen zu wissen, bevor sie konsumieren. Das schützt einfach vor Folgeschäden, dem Tod im schlimmsten Fall“, sagte die Bereichsleiterin am Dienstag in der Sendung Vorarlberg LIVE.
Rückgang
In Wien, Innsbruck und Graz können Drogen schon länger zur Analyse abgegeben werden. Beispiel Wien: Von jenen Drogen, die Konsumenten im Vorjahr beim Wiener Beratungszentrum Checkit! analysieren ließen, waren 14 Prozent bedenklich gestreckt oder überdosiert. Bei 27 Prozent fanden sich neben dem erwartbaren Wirkstoff ein unerwarteter oder ausschließlich unerwartete. Die Pilotphase in Vorarlberg läuft bis Ende März 2024, anschließend soll das Projekt im Rahmen der „taktisch klug“-Eventbegleitung angeboten werden. Eva Gasser verwies im Gespräch mit Moderator Thomas Flax auf eine EU-Studie, bei der nachgewiesen wurde, dass der Ecstasy-Konsum durch das Drug-Checking zurückgegangen ist. „Weil die Konsumenten die Kauferwartung nicht bestätigt bekommen haben“, erläuterte sie.
Die ganze Sendung vom Dienstag
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VN.at/VOL.AT)
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