Lustenau. Das zweite Abo-Konzert des Kulturreferats stand im Zeichen hochrangig interpretierter Kammermusik von Ludwig van Beethoven und Felix Mendelssohn Bartholdy. Zu Gast war das international bekannte „Schweizer Klaviertrio” mit Martin Lucas Staub (Klavier), Angela Golubeva (Violine) und Sébastien Singer (Violoncello); 1998 gegründet. Zwei gewichtige Kammermusikwerke standen auf dem Programm: Beethovens Klaviertrio, B-Dur, op. 97 (1811), „Erzherzog-Trio”, und das Klaviertrio, c-Moll, op. 66, von Mendelssohn Bartholdy, Das „Schweizer Klaviertrio” besteht aus drei Spitzeninstrumentalisten, die mit höchster Präzision und klangschön spielen; bei Beethoven war der Anfang allerdings etwas kopflastig durch das Klavier, doch bald hatten sie die Akustik des Saales mit entsprechender Homogenität des Klangs im Griff. Die Künstler musizieren weltweit und konnten schon namhafte Preise erringen.
Dem Erzherzog gewidmet
Beethovens Opus 97 ist Erzherzog Rudolf von Österreich, dem Schüler des Komponisten, gewidmet. Es hat vier ausladende Sätze und entstand in der mittleren Schaffensperiode des Meisters im zeitlichen Umfeld der lebensbejahenden 7. und 8. Symphonie. Auch die Klangrede des „Erzherzog-Trios” hat einen freundlich-optimistischen Charakter. Im ersten Satz erfreute die kurze Episode im Stil eines Wiener Walzers; es folgten ein graziöses Scherzo, ein bedächtig schreitendes Andante cantabile mit vier Variationen und das fast galoppartig dahineilende Schluss-Allegro. Zu Recht begeisterter Applaus für eine meisterhafte Interpretation! Er wiederholte sich auch am Schluss des Konzertabends, nachdem nach der Pause das Werk von Mendelssohn Bartholdy erklungen war. Dessen Klaviertrio in c-Moll besitzt geradezu eine dramatisch-emotionale Wucht. Die Satzbezeichnungen energico e fouco, espressivo oder apassionato sagen genug aus. Staub als brillanter Pianist, Golubeva als Geigerin mit dezent-blühendem Strich und Singer mit erdigem Untermalung seines Cellos wurden dem gefühlvollen Romantiker Mendelssohn in berückender Weise voll gerecht.
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